Neue Flüchtlingsunterkunft geplant in Prenzlauer Berg
Das zu DDR-Zeiten errichtete Kantinengebäude des Vivantes-Krankenhauses im Prenzlauer Berg wurde vor Kurzem abgerissen. An seiner Stelle ist nun der Bau einer neuen Flüchtlingsunterkunft geplant. Die geplante Bewohnerzahl beträgt 336 Personen.
Der Abriss des Gebäudes erstreckte sich über mehrere Wochen, wobei die Betontrümmer nach und nach abtransportiert wurden. Im Gegensatz zum Hauptgebäude des Krankenhauses, das unter Denkmalschutz steht, war das Kantinengebäude nicht geschützt und konnte daher abgerissen werden.
Bereits seit 2018 gibt es Pläne, an diesem Standort eine modulare Unterkunft für Flüchtlinge (MUF) zu errichten. Diese Bauform besteht aus einem Stahlbetonbau und ist für eine Lebensdauer von 60 Jahren ausgelegt. Der Baubeginn und -abschluss wurden mehrfach verschoben. Im letzten Jahr gab die zuständige Senatsverwaltung für Integration, Arbeit und Soziales bekannt, dass die Unterkunft bis zum 30. Juni 2024 bezugsfertig sein sollte. Mittlerweile wird jedoch von einem Fertigstellungstermin im Juli 2025 gesprochen.
Die geplante Unterkunft umfasst drei Einzelgebäude, die sich entlang der Ella-Kay-Straße bis zum Thälmannpark erstrecken. Dort sollen 336 Flüchtlinge vorübergehend ein Zuhause finden. Es ist keine zusätzliche Infrastruktur vorgesehen.
Der grüne, parkähnliche Innenhof des ehemaligen Krankenhausgeländes wird erhalten bleiben, da er unter Denkmalschutz steht. Auch die denkmalgeschützten roten Backstein-Gebäude auf dem Areal sollen nicht für die Flüchtlingsunterbringung genutzt werden. Stattdessen plant das Bezirksamt ihre Nutzung für andere Zwecke.
Die Kapazität zur Unterbringung von Flüchtlingen in Berlin-Pankow, zu dem der Prenzlauer Berg gehört, ist bereits ausgelastet. Bisher gibt es im Bezirk 17 Unterkünfte mit Platz für insgesamt über 5300 Bewohner. Daher werden auch in der Kavalierstraße (414 Plätze bis November 2025) und in der Kirchstraße (320 Plätze bis Ende 2023) neue MUF errichtet.
In Neukölln hingegen muss ein Pflegeheim für Flüchtlinge schließen. Die Zahl der Asylbewerber ist in Berlin im ersten Halbjahr um über 50 Prozent gestiegen, daher werden dringend neue Unterkünfte benötigt. Das Diakoniewerk Simeon gibt den Standort in der Sonnenallee auf, da eine notwendige Sanierung für die Einrichtung zu teuer geworden wäre. Die 120 Senioren, die dort wohnen, werden auf andere Heime verteilt. Das Abgeordnetenhaus muss noch die Anmietung des Hauses als Flüchtlingsunterkunft genehmigen, die für einen Zeitraum von zehn Jahren geplant ist. Die monatliche Miete beträgt laut Informationen der „Berliner Zeitung“ 137.500 Euro nettokalt.