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Bessere Bedingungen für Gebäudesanierung: Deutschland kann von anderen Ländern lernen

Zukunftssichere Gebäude: Eine Chance für die deutsche Bauindustrie

(ots)

Deutschlands Gebäudebestand muss für die Zukunft gerüstet sein. Hier gibt es jedoch noch viel Potenzial, das die Bundesregierung bisher nicht ausgeschöpft hat. Eine Studie im Auftrag der Repräsentanz Transparente Gebäudehülle (RTG), dem Hauptstadtbüro mehrerer Bauwirtschaftsbranchen, stellt erfolgreiche Politikinstrumente anderer Länder vor und zeigt auf, wie Modernisierungen gefördert werden können.

„Die Modernisierung von Gebäuden ist keine Zumutung, sondern eine Versicherung gegen steigende Energiepreise, CO2-Preise und ungesundes Wohnen. Die Bundesregierung kann viel mehr tun, um Eigentümer zu informieren und bei der Umsetzung zu unterstützen. Mit der Studie möchten wir zeigen, dass eine kreativere Politik zu einer höheren und qualitativ besseren Modernisierung führen würde“, erklärt Thomas Drinkuth, Leiter der RTG.

Das Gutachten präsentiert verschiedene erfolgreiche Maßnahmen aus anderen Ländern, die zu mehr Gebäudesanierungen geführt haben. Ein Beispiel ist Dänemark, wo regionale Beratungsstellen, sogenannte One-Stop-Shops, Eigentümern beim Sanierungsprozess helfen und alle relevanten Leistungen von Energieberatung bis zur Förderung vermitteln. In Belgien gibt es spezielle Förderungen für Sanierungsinitiativen, bei denen mehrere Eigentümer älterer Gebäude gemeinsam Sanierungen planen und beauftragen. In den meisten amerikanischen Bundesstaaten übernimmt die öffentliche Hand die Finanzierung für Eigentümer, die sich Sanierungen nicht leisten können, und die Rückzahlung erfolgt über einen Steuerzuschlag. Auch in Österreich und Frankreich haben bessere Förderbedingungen zu einer höheren Modernisierungsrate geführt.

Es ist wichtig, politische Impulse für mehr Gebäudesanierungen zu setzen. Die Bundesregierung musste in den Jahren 2022 und 2023 den explodierten Gaspreis mit einem zweistelligen Milliardenbetrag subventionieren, um Haushalte zu entlasten. Investitionen in energiesparende Modernisierungen würden private Haushalte und den Staat vor weiteren Energiepreisschocks schützen. Angesichts des steigenden CO2-Preises ist eine verstärkte Kommunikation, Beratung, Förderung und die Einführung eines Klimageldes von großer Bedeutung. Zudem steht die Umsetzung der novellierten EU-Gebäuderichtlinie bevor, die eine verstärkte Modernisierung von energieineffizienten Gebäuden vorschreibt. Darüber hinaus ist der Großteil des deutschen Gebäudebestands nicht für immer intensivere Hitzesommer gerüstet – hier können Modernisierungsmaßnahmen Abhilfe schaffen.

Die Studie des Wirtschaftsforschungsunternehmens Prognos steht zum Download auf der Webseite www.transparente-gebaeudehuelle.de zur Verfügung.

Die Repräsentanz Transparente Gebäudehülle ist das gemeinsame Hauptstadtbüro des Bundesverbands Flachglas, der Industrievereinigung Rollladen-Sonnenschutz-Automation und des Verbands Fenster + Fassade zusammen mit den Unternehmen Hunter Douglas, Roma, Somfy, Velux, Veka und Warema.

Quelle: Berlin

Daniel Wom

Der in Berlin geborene Daniel Wom ist ein versierter Journalist mit einer starken Affinität für Wirtschaftsthemen. Er hat Journalistik und Wirtschaftswissenschaften studiert und arbeitet seit mehr als einem Jahrzehnt in den Medien. Daniel hat für verschiedene große Tageszeitungen und Online-Plattformen geschrieben und ist bekannt für seine tiefgründigen Analysen und klaren Darstellungen komplexer Sachverhalte. In seiner Freizeit erkundet Daniel gerne die vielfältige Kulturszene Berlins und ist leidenschaftlicher Webentwickler.

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