Berlin hat eine neue Digital-Staatssekretärin, Martina Klement, die für frischen Wind in den verschlafenen Behörden der Hauptstadt sorgen soll. Allerdings stellte sich heraus, dass Klement bisher noch nie im Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) gearbeitet hat. Obwohl sie dort formal zugehörig war, wurde sie nie aktiv in das Ministerium eingebunden.
Der berufliche Werdegang von Martina Klement begann als Juristin im Bayerischen Innenministerium im Jahr 2011. Später wechselte sie zur CSU-Landesgruppe des Deutschen Bundestages in Berlin, wo sie zehn Jahre lang ohne Unterbrechung tätig war. Zuletzt war sie dort als Büroleiterin des Parlamentarischen Geschäftsführers tätig.
Bei ihrer Ernennung zur Berliner Staatssekretärin Anfang Mai wurde fälschlicherweise angegeben, dass sie aus dem BMDV komme. Dies musste jedoch später korrigiert werden. Klement erklärte dazu, dass sie formal dem Ministerium angehört, aber nie dort gearbeitet habe. Um möglichen Missverständnissen vorzubeugen, wurde dieser Passus auf der Webseite der Senatskanzlei gestrichen.
Die Frage stellt sich, warum Klement trotzdem dem Ministerium zugehörig ist, obwohl sie dort nie tätig war. Während ihrer Zeit bei der CSU-Landesgruppe hatte sie sich beim Bundesministerium beworben und die Stelle im Frühjahr 2016 erhalten. Allerdings lehnte sie diese direkt ab und ließ sich erneut beurlauben. Durch diese Vorgehensweise konnte sie ihren Dienstherrn von Bayern zum Bund wechseln, was im Falle eines Umzugs nach Bayern vermieden werden konnte.
Es besteht die Vermutung, dass sie dadurch eine freie Stelle im Ministerium blockierte. Klement geht allerdings davon aus, dass die Stelle mit dem oder der Zweitplatzierten besetzt wurde, wie es üblich ist.
Interessanterweise wurde Klement auch während ihrer Beurlaubung für den außerhalb der Verwaltung liegenden Posten weiterhin befördert. Im Jahr 2020 erreichte sie die Besoldungsstufe B3, was einem Gehalt von rund 8.900 Euro entspricht.