Wie sicher sind Frauen in deutschen Parkanlagen? Diese Frage beschäftigt viele Menschen, vor allem nachdem es in Berlin zu einem Fall von Gruppenvergewaltigung im Görlitzer Park (Stadtteil Kreuzberg) gekommen ist. Infolgedessen fordern Politikerinnen der Union wie die stellvertretende Fraktionschefin Andrea Lindholz (51, CSU) ein härteres Durchgreifen gegen die Täter sowie verstärkte Präventionsmaßnahmen. Es soll keine Räume geben, in denen sich Täter sicher fühlen können, denn Gewalt und sexuelle Übergriffe gegen Frauen sind absolut inakzeptabel und abscheulich. Die Berliner Politik hat sich bisher wenig zu den sexuellen Angriffen in den Parkanlagen geäußert. Die Zeitung BILD hat beim Regierenden Bürgermeister von Berlin, Kai Wegner (50, CDU), nachgefragt, was die Stadtregierung gegen diese Straftaten unternimmt. Wegner antwortete jedoch nur knapp und teilte mit, dass mit dem Doppelhaushalt die Berliner Polizei gestärkt wird und dadurch die Parks und Grünanlagen sicherer gemacht werden sollen. Die SPD-Innensenatorin Iris Spranger (61) betont, dass jede Straftat eine zu viel ist. Die Polizei habe bereits an gefährlichen Orten, wie in Parks und kriminalitätsbelasteten Bereichen, ihre sichtbare Präsenz erhöht und werde die Zusammenarbeit mit der Staatsanwaltschaft verbessern, um die Strafverfahren gegen die Täter prioritär zu bearbeiten. Die Frage bleibt jedoch: Warum äußert sich der Bürgermeister nicht selbst zu dieser Thematik? Wegner ist normalerweise nicht dafür bekannt, zurückhaltend zu sein. Vor Kurzem hatte er sich zum Beispiel im CDU-internen Streit um den Umgang mit der AfD lautstark gegen seinen Parteichef Friedrich Merz (67) positioniert und mehr Distanz zu den Rechtspopulisten gefordert. Zudem hatte er gemeinsam mit der SPD-Bundestagspräsidentin Bärbel Bas (55) den Christopher-Street-Day in Berlin eröffnet und dort neun Stunden lang mit Schwulen, Lesben und anderen queeren Menschen gefeiert. Die Zeitung "Frankfurter Allgemeine Zeitung" vermutet eine gezielte PR-Wende bei Wegner. Es sei sein Ziel, das Image des "rechten Kai" abzulegen, der früher Wahlkämpfe mit dem Motto "demokratisch, dynamisch, deutsch" geführt habe. Als Regierender Bürgermeister versuche er nun mit einem sanfteren Auftreten seine Partei langfristig mehrheitsfähig in der Hauptstadt zu machen. Die Sicherheit von Frauen in deutschen Parkanlagen ist also immer noch ein wichtiges Thema, das auch den Berliner Senat beschäftigt. Die konkreten Maßnahmen und Initiativen gehen jedoch aus den bisherigen Informationen nicht hervor. Hoffentlich wird die Stadtregierung in Zukunft verstärkt auf Prävention setzen und entschlossen gegen sexuellen Missbrauch vorgehen, um Frauen eine sichere Umgebung bieten zu können.
NAG Redaktion
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