Gemäß einem Bericht von www.bz-berlin.de stellt der Berliner Senat ein neues Konzept zur Verbesserung der Sprachförderung für Kinder vor, die keine Kita besuchen. In der Vergangenheit haben weniger gut deutsch sprechende Kinder oft keine Kita besucht und wurden auch nicht zur Sprachtestung des Schulamtes gebracht, selbst wenn ein Bedarf festgestellt wurde. Der neue Ansatz des Senats ist das „Kita-Chancenjahr“, das Eltern in die Pflicht nimmt, zusammen mit ihren Kindern an Programmen zur Sprachförderung teilzunehmen.
Die schwierige Ausgangssituation wird deutlich, wenn man sich die Zahlen anschaut: Nur ein Drittel der Nicht-Kita-Kinder kam in einem Jahr zum Sprachtest, obwohl 891 von ihnen Förderbedarf hatten. Lediglich 162 Kinder gingen zur Betreuung. Von der aktuellen Gruppe der Nicht-Kita-Kinder haben 1225 Kinder einen Sprachförderbedarf. Die Herausforderung besteht darin, diese Kinder in Kitas zu integrieren, um zu verhindern, dass sie von Anfang an als Bildungsverlierer abgestempelt werden.
Um das Kita-Chancenjahr umzusetzen, gibt es einige neue Maßnahmen: Dreijährige Kinder erhalten ab dem Schuljahr 2025/26 einen Willkommens-Gutschein, der die Eltern motivieren soll, ihre Kinder zur Sprachförderung anzumelden. Der Sprachtest wird um zwei Monate vorgezogen und Eltern, die nicht reagieren, erhalten Besuche von Stadtteilmüttern oder Sozialarbeitern. Notfalls kann auch ein Bußgeld verhängt werden. Kinder mit Sprachförderbedarf können in allen Kitas einen Platz suchen und das Jugendamt hilft dabei und führt eine Liste mit freien Plätzen. Die Sprachförderung selbst startet 18 Monate vor der Einschulung und wird intensiviert, mit sieben Stunden täglicher Förderung anstelle von bisher fünf Stunden.
Die vollständige Umsetzung des Kita-Chancenjahres erfordert Gesetzesänderungen und wird erst in zwei Jahren abgeschlossen sein.