Investitionen in die Sanierung und den Neubau der Bauten der Berliner Universitäten sind dringend erforderlich, um die Infrastruktur für Spitzenforschung zu sichern. Allein der Sanierungsbedarf beträgt 8,4 Milliarden Euro. In den kommenden zwei Jahren wird das Land insgesamt rund 467 Millionen Euro für diese Projekte bereitstellen. Besonders erfreulich ist, dass der Regierende Bürgermeister Kai Wegner (CDU) mehrfach betont hat, zusätzliche Mittel bereitzustellen, um diese Herausforderungen anzugehen. Die genaue Höhe dieser Mittel war jedoch vor dem Beschluss des Haushaltsentwurfs unklar. Eine Antwort der Wissenschaftsverwaltung auf eine Anfrage des Tagesspiegels zeigt jetzt, dass für Sanierung, Neubau und "weitere Infrastrukturprojekte" insgesamt rund 467 Millionen Euro für die kommenden zwei Jahre zur Verfügung stehen. Die elf staatlichen Berliner Hochschulen erhalten diese zusätzlichen Mittel für Neubau und Sanierung sowie für die Lehrkräfteausbildung zusätzlich zu ihrem jährlichen Landeszuschuss. Das fixe Budget für laufende Kosten beträgt im Jahr 2023 1,45 Milliarden Euro. Der Senat hat zugesagt, dass der Landeszuschuss in den kommenden Jahren jedes Jahr um 5 Prozent ansteigen wird. Dadurch wird der Landeszuschuss im Jahr 2024 auf rund 1,52 Milliarden Euro und im Jahr 2025 auf rund 1,6 Milliarden Euro anwachsen. Die Mittel für den sogenannten Baukorridor, der sich aus 224,6 Millionen Euro für 2024 und 242,3 Millionen Euro für 2025 zusammensetzt, werden den Universitäten zusätzlich zu kleineren Investitionsposten ausgezahlt, die noch mit dem Land verhandelt werden. Die genauen Zuschüsse werden in den Hochschulverträgen festgelegt, die nach der Sommerpause verhandelt werden. Die Sanierung der Gebäude an den Universitäten ist dringend erforderlich. Die Senatsverwaltung hat bereits Projekte benannt, die nach Verabschiedung des Haushalts mit ersten Bauraten angegangen werden sollen. An der Freien Universität Berlin handelt es sich um die Sanierung des Mittelmeerhauses des Botanischen Gartens und der Geowissenschaften. An der Humboldt-Universität sollen die Sanierung und der Umbau der Invalidenstraße 110 für die Philologischen Institute sowie das Forschungsgebäude Optobiologie realisiert werden. An der Charité sind die Sanierung des Aschheim-Zondek-Hauses und der Neubau des Deutschen Herzzentrums geplant. An der Universität der Künste steht ebenfalls eine Sanierungsmaßnahme an. Allerdings verwundert es, dass die Technische Universität Berlin nicht in der Liste der Projekte genannt wird, obwohl es dort ebenfalls dringenden Sanierungsbedarf gibt. Die Universitätsleitung hat in einem offenen Brief Sofortmaßnahmen gefordert, um die Gebäude Mathematik und Technische Chemie wieder betreiben zu können. Auch für die Lehrkräfteausbildung werden zusätzliche Mittel benötigt. Im Jahr 2024 können die Universitäten mit 17,1 Millionen Euro rechnen, im Jahr 2025 mit 19,3 Millionen Euro. Dadurch sollen mehr Lehramtsstudienplätze bereitgestellt und die Absolventenzahl erhöht werden. Die zusätzlichen Mittel für den Baukorridor und die Lehrkräfteausbildung sind eine wichtige Unterstützung für die Berliner Universitäten. Sie ergänzen den jährlichen Landeszuschuss und ermöglichen die dringend notwendige Sanierung der maroden Bauten sowie die Ausweitung der Lehrkräfteausbildung.
NAG Redaktion
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