Solidarität und Menschenrechte: Die Demonstration für Leonard Peltier in Berlin
Am 12. September 2024 fand vor dem Brandenburger Tor in Berlin eine bedeutende Menschenrechtsaktion statt. Die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) mobilisierte zahlreiche Unterstützer mit dem Aufruf „Free Leonard Peltier, President Biden!“, um auf die Situation des inhaftierten indigenen Aktivisten aufmerksam zu machen.
Leonard Peltier, der 1977 wegen eines vorgeblichen Mordes an zwei FBI-Agenten verurteilt wurde, befindet sich nun seit Jahrzehnten im Gefängnis. Dies geschah nach einem Vorfall im Pine Ridge Reservat im US-Bundesstaat South Dakota, der mit einer Schießerei verbunden war. Trotz der massiven Zweifel an der Rechtmäßigkeit seines Prozesses und der erpressten Zeugenaussagen blieb Peltier bis heute in Haft. Die ballistischen Tests haben die Vorwürfe gegen ihn nicht unterstützen können. Vor diesem Hintergrund ist die anhaltende Inhaftierung von Politikern und Menschenrechtsorganisationen als ungerecht angesehen worden.
Der Gesundheitszustand Peltiers hat sich in den letzten Wochen erheblich verschlechtert, was besonders alarmierend ist. Die fehlende adäquate Behandlung seiner Diabetes-Erkrankung führte mehrfach zu Notfallaufnahmen im Krankenhaus. Die GfbV sowie andere Menschenrechtsorganisationen warnen, dass Peltier ein weiteres Beispiel für den tragischen Trend des „Tod durch Inhaftierung“ sein könnte, wenn keine sofortigen Maßnahmen ergriffen werden.
Die Aktion in Berlin stellt nicht nur den individuellen Fall von Peltier in den Vordergrund, sondern wirft auch ein Licht auf die breiteren Themen von Menschenrechten und dem Umgang mit indigenen Völkern. In ihrem Appell an US-Präsident Joe Biden forderte die GfbV dessen Unterstützung zur Begnadigung Peltiers, wobei betont wurde, dass es sich hierbei um eine Geste der Gerechtigkeit und des Respekts gegenüber den indigenen Gemeinschaften handeln würde.
Die Demonstration entwickelte sich zur Plattform für eine größere Diskussion über die Rechte der Indigenen und die dringenden Reformen im Strafjustizsystem. „US-Präsident Biden hat die historische Chance, aktiv gegen Ungerechtigkeit zu handeln und das Leben eines Mannes zu verändern, der sein ganzes Leben für die Rechte der Indigenen gekämpft hat“, so die Organisatoren der Veranstaltung.
Die GfbV fordert nicht nur eine Begnadigung der Opfer des Systems, sondern auch eine offene Diskussion über die rechtsstaatlichen Standards und die Besorgnis über die Behandlung von Indigenen in Haftanstalten. Diese Fragestellungen sind fundamental, um die Rechte und die Würde aller Menschen zu verteidigen.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Demonstration am 12. September 2024 nicht nur eine Aufforderung zur Freilassung Leonard Peltiers war. Sie steht als Zeichen für die fortwährenden Kämpfe und Herausforderungen, vor denen indigene Völker in den USA und weltweit stehen. Die Community in Berlin hat damit ein deutliches Zeichen gesetzt, das weit über die Grenzen der Stadt hinaus wirkt.