Titel: Demonstration für grüne Energiewende und Klimagerechtigkeit in Berlin
Am vergangenen Sonntag fand in Berlin eine Demonstration des Bündnisses „Berlin Erneuerbar“ statt, die von der Jugendorganisation des Bundes für Umwelt und Naturschutz (BUND) Berlin organisiert wurde. Unter dem Motto „Gerechte Energie für alle – Grüne Versorgung sicherstellen, fossile Ausbeutung beenden!“ versammelten sich etwa 150 Teilnehmer an der Spree auf Höhe der Mercedes-Benz-Arena, um für mehr Klimaschutz zu demonstrieren.
Leo Chukwugozie, der Pressesprecher der BUNDJugend Berlin, betonte die Bedeutung einer sozial gerechten Klimawende und warnte davor, die Kosten für die Energiewende auf die Bürger abzuwälzen. Er forderte eine lokale Energiewende, um die Abhängigkeit von fossilen Energien zu verringern. Die Forderungen der BUNDJugend Berlin umfassen unter anderem die Erreichung von Klimaneutralität in Deutschland bis 2035, den Ausbau erneuerbarer Energien, die Beendigung der sozialen Ausbeutung in der Energiewirtschaft sowie die Unterstützung von Entwicklungsländern beim Ausbau erneuerbarer Energien durch Schuldenerlass.
Besonders hervorgehoben wurde das Heizkraftwerk Mitte, das zum Vattenfall-Konzern gehört. Die Demonstranten waren der Meinung, dass der vorgelegte „Dekarbonisierungsfahrplan für die Berliner Fernwärme“ nicht ausreichend sei, um der Klimakrise gerecht zu werden. Sie forderten teilweise die Verstaatlichung des Fernwärmenetzes durch das Land Berlin, welches bereits ein verbindliches Kaufangebot abgegeben hat. Die meisten Forderungen richteten sich sowohl an Vattenfall als auch an den Berliner Senat.
Michaela Kruse vom Naturschutzbund Deutschland (NABU) betonte, dass die Energiegewinnung durch Kohle und Gas nicht zukunftsfähig sei. Sie plädierte für nachhaltigere Alternativen wie Großwärmepumpen und die Nutzung von Abwasserwärme. Auch Michaela Zimmermann von Klimaneustart Berlin äußerte den Wunsch, dass Berlin bis 2035 klimaneutral wird. Beide betonten, dass die Maßnahmen zur Erreichung dieses Ziels sozial gerecht umgesetzt werden sollten.
Neben den Forderungen zur lokalen Energiegewinnung stand auch die Verantwortung gegenüber dem globalen Süden im Fokus der Kundgebung. Die Demonstranten forderten einen Schuldenerlass für die Länder des globalen Südens, um ihnen den Ausbau erneuerbarer Energien zu ermöglichen. Sie machten dabei einen Zusammenhang zwischen der fehlenden Ressourcenverfügbarkeit in diesen Ländern und kolonialer Ausbeutung deutlich.
Die Demonstration in Berlin war ein weiterer Ausdruck des zunehmenden Engagements der Bevölkerung für den Klimaschutz und die Energiewende. Es bleibt abzuwarten, ob die politischen Entscheidungsträger die Forderungen der Demonstranten ernst nehmen und konkrete Maßnahmen zur Umsetzung einer nachhaltigen und gerechten Energieversorgung ergreifen werden.