Finanztip-Test: Beiträge für Elementarschadenversicherung steigen
Berlin, 07.06.2024 – Laut einer aktuellen Finanztip-Analyse sind die Beiträge für den Zusatzschutz für Elementarschäden deutlich gestiegen. Im Vergleich zum Vorjahr, in dem die Aufschläge im günstigsten Fall nur acht Prozent betrugen, liegen sie im Jahr 2024 bei mindestens 38 Prozent oder höher, abhängig von der Adresse und der Gefahrenzone. Dies zeigt eine Analyse mit zehn Testprofilen sowie Anfragen bei den sieben größten Gebäudeversicherern. Die Kosten variieren stark, daher empfiehlt Finanztip den Versicherungsnehmern dringend, die Tarife zu vergleichen.
Die steigenden Beiträge für die Elementarschadenversicherung kommen zu einer Zeit, in der starke Regenfälle und Überschwemmungen in mehreren Regionen und Städten Deutschlands zu Katastrophenalarm geführt haben. Laut dem Gesamtverband der Versicherer (GDV) sind jedoch 54 Prozent der Wohngebäude in Deutschland weiterhin nicht gegen Elementarschäden versichert. Angesichts dieser Situation empfiehlt Finanztip allen Immobilienbesitzern eine zusätzliche Absicherung gegen Schäden durch Flut und Starkregen.
Neben den steigenden Beiträgen für den Elementarschutz gibt es auch allgemeine Beitragserhöhungen für Wohngebäudeversicherungen aufgrund der steigenden Baukosten. Der GDV kündigte bereits eine Erhöhung von 7,5 Prozent für alle Versicherten an. Zusätzlich variieren die Zusatzkosten für den Elementarschutz stark. Laut dem letzten Finanztip-Test zur Wohngebäudeversicherung im Dezember 2022 lagen diese zwischen acht und 580 Prozent. In risikoreicheren Gebieten bieten einige günstigere Versicherer derzeit gar keinen Elementarschutz mehr an, was dazu führt, dass Hausbesitzer auf teurere Tarife umsteigen müssen.
Die Finanztip-Analyse zeigt auch, dass größere Versicherer unterschiedlich mit den wachsenden Kosten und Gefahren umgehen. Drei der sieben großen Versicherungen (Bayerische Versicherungs-Verband AG, Bayerische Brandversicherung und Provinzial) gaben an, die Beiträge trotz Elementarabsicherung nicht um mehr als 7,5 Prozent anheben zu wollen. Die R+V Versicherung plant sogar, die Beiträge für den Elementarschutz in risikoarmen Gebieten zu senken, während sie in Regionen mit hohem Risiko stärker steigen werden. Der Vergleich der Tarife lohnt sich daher besonders für diejenigen, die eine neue Versicherung suchen.
Für Versicherte, die eine Beitragserhöhung von 7,5 Prozent erhalten, gibt es zunächst wenig Handlungsspielraum, außer die reguläre Kündigung zum Ende des Versicherungszeitraums. Bei einer stärkeren Beitragserhöhung besteht jedoch ein außerordentliches Kündigungsrecht. Finanztip warnt jedoch davor, ein Angebot des Versicherers zu akzeptieren, die Wohngebäudeversicherung mit Elementarschutz zu den alten Beiträgen nun zu einer festen Versicherungssumme zu versichern, da dies dazu führen könnte, dass im Schadensfall möglicherweise nicht der aktuelle Wert des Gebäudes erstattet wird.
In Bezug auf den Test hat Finanztip im Jahr 2022 insgesamt 35 Online-Portale mit Vergleichsrechnern für Wohngebäudeversicherungen untersucht. Ein Katalog von Mindestkriterien wurde definiert, die eine leistungsstarke Wohngebäudeversicherung abdecken sollte. Auf dem empfohlenen Vergleichsportal Mr-Money wurden im Mai 2024 Abfragen für insgesamt zehn Test-Profile mit unterschiedlichen Merkmalen durchgeführt und die Beiträge mit denen von Dezember 2022 in einer Preisanalyse verglichen.
Laut der Pressemitteilung sind weitere Informationen zur Finanztip-Analyse unter folgendem Link verfügbar: [Link zur Pressemitteilung].
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Quelle: Finanztip Verbraucherinformation GmbH – ein Unternehmen der Finanztip Stiftung / ots