Baugenehmigungen: Immobilienwirtschaft fordert schnelle Veränderungen
Berlin, 16.8.2024 – Die neuesten Zahlen des Statistischen Bundesamts (Destatis) zu den Baugenehmigungen für Wohnungen haben die Immobilienwirtschaft alarmiert. Angesichts der anhaltend niedrigen Genehmigungszahlen fordert die Branche einen radikalen Wandel im Umgang mit diesem Problem. Die Präsidentin des Zentralen Immobilien Ausschusses e.V. (ZIA), Iris Schöberl, betonte die Dringlichkeit eines Abschieds vom Routine-Modus. Sie verglich die monatliche Veröffentlichung der Statistik der Baugenehmigungen mit dem britischen Silvesterklassiker „Dinner for One“ und betonte, dass man sich auf keinen Fall an diese traurigen Zahlen gewöhnen dürfe. Die steigende Verzweiflung der Wohnungssuchenden erfordert außergewöhnliche Maßnahmen und eine schnelle Umsetzung.
Im Juni dieses Jahres wurden lediglich 17.600 Wohnungen genehmigt. Das entspricht einem Rückgang von 19 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Auch von Januar bis Juni 2024 wurden weniger Baugenehmigungen erteilt. Der Rückgang betrug hier 21,1 Prozent und es wurden insgesamt 28.500 Wohnungen weniger genehmigt als im gleichen Zeitraum im Jahr 2023.
Die Immobilienwirtschaft sieht im neuen Baugesetzbuch eine große Chance, wichtige Hürden zu beseitigen. Allerdings müssen noch nicht alle Möglichkeiten ausgeschöpft werden. Iris Schöberl betonte, dass die Neubaulücke aktuell etwa 600.000 Wohnungen beträgt und dass angesichts fehlender Anstrengungen diese Zahl bis zum Jahr 2027 auf bis zu 830.000 ansteigen könnte.
Der ZIA fordert eine Ausweitung der Sonderregeln im Paragrafen 246 des Baugesetzbuchs, die bisher nur für Flüchtlingsunterkünfte gelten. Diese sollen auch auf den Mietwohnungsbau ausgedehnt werden. Das wäre ein entscheidender Schritt, der dringend in die Novelle des Baugesetzbuchs aufgenommen werden müsste. Zusätzlich betonte die Präsidentin, wie wichtig es ist, dass Grundstücke schneller für den Wohnungsbau genutzt werden können.
Der Zentrale Immobilien Ausschuss e.V. (ZIA) ist der Spitzenverband der Immobilienwirtschaft und spricht für rund 37.000 Unternehmen der Branche. Die Präsidentin des Verbandes, Iris Schöberl, betont die Bedeutung einer umfassenden Interessenvertretung. Der Verband hat eine Stimme auf nationaler und europäischer Ebene und ist auch im Bundesverband der deutschen Industrie (BDI) vertreten.
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