Wohnungsbau im Mai weiter im Orderminus
Der Wohnungsbau hat im Mai keine positive Entwicklung gezeigt. Im Gegenteil, die Lage verschlechtert sich weiterhin. Der reale Auftragseingang lag um 3,8 Prozent unter dem Vorjahresniveau und in den ersten fünf Monaten wurde ein Minus von 4,0 Prozent verzeichnet. Dies führt zu einem realen Umsatzrückgang von 15,0 bzw. 12,0 Prozent bei den Bauunternehmen. Tim-Oliver Müller, Hauptgeschäftsführer des Hauptverbands der Deutschen Bauindustrie, kommentiert diese Konjunktur-Zahlen. Die Situation ist alarmierend und hat bereits Auswirkungen auf den Wohnungsmarkt, der ohnehin schon angespannt ist.
Die Statistiken des Statistischen Bundesamtes zeigen auch einen Beschäftigtenrückgang von 4,6 Prozent im Bereich des Bauhauptgewerbes für den Zeitraum von Januar bis April. Dies hat zur Folge, dass weniger Arbeitskräfte für den Wohnungsbau zur Verfügung stehen. Die Situation auf dem Wohnungsmarkt wird dadurch weiter verschlechtert.
Im gesamten Bauhauptgewerbe wurde im Mai jedoch eine Stagnation der realen Auftragseingänge im Vergleich zum Vormonat und ein leichter Anstieg (+ 1,1 Prozent) im Vergleich zum Vorjahr verzeichnet. Dies ist hauptsächlich auf Basiseffekte zurückzuführen, da die positiven Veränderungsraten auf negativen Ergebnissen im Vorjahresmonat beruhen. Beim Wirtschaftstiefbau hingegen hat es einen Rückgang gegeben, da die Ergebnisse im Mai des Vorjahres deutlich höher waren. Insgesamt wird für den Tiefbau im Mai 2024 ein Rückgang ausgewiesen. Es ist wichtig zu erwähnen, dass diese Zahlen den gesamtdeutschen Durchschnitt widerspiegeln und die baukonjunkturelle Entwicklung in den einzelnen Regionen sehr unterschiedlich ist.
Die nominalen Veränderungsraten reichen von einem Minus von 32,6 Prozent in Rheinland-Pfalz bis zu einem Plus von 48,0 Prozent in Mecklenburg-Vorpommern. Selbst über alle fünf Monate kumuliert reicht die Spanne von einem Minus von 42,3 Prozent in Bremen bis zu einem Plus von 18,6 Prozent im Saarland. Im gesamtdeutschen Durchschnitt wird ein reales Plus von 1,6 Prozent ausgewiesen.
Das reale Plus reicht jedoch nicht aus, um den realen Umsatz im Bauhauptgewerbe positiv zu beeinflussen. Im Mai wurde ein Minus von 4,5 Prozent verzeichnet und für den Zeitraum von Januar bis Mai ein Minus von 1,3 Prozent. Der Rückgang hätte noch höher ausfallen können, aber aufgrund des Rückgangs der Baupreissteigerung ist dies verhindert worden. Die zweistelligen bzw. hohen einstelligen Zuwachsraten gehören der Vergangenheit an und zeigen hoffentlich auch zukünftig keine signifikante Steigerung mehr.
Die Daten des Statistischen Bundesamtes und des ifo Instituts zeigen deutlich die angespannte Lage im Wohnungsbau und im Bauhauptgewerbe insgesamt. Es ist wichtig, dass Maßnahmen ergriffen werden, um den Wohnungsmarkt zu entlasten und zukünftiges Wachstum zu unterstützen. Nur so kann eine positive Entwicklung erzielt werden.