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Ausbildungsbereitschaft der Kleinstbetriebe sinkt, während Großbetriebe mehr Auszubildende einstellen




Kleinstbetriebe haben Schwierigkeiten, Auszubildende zu finden

Kleinstbetriebe haben Schwierigkeiten, Auszubildende zu finden

Die Suche nach Auszubildenden wird für Kleinstbetriebe immer schwieriger. Trotz einer leicht steigenden Gesamtzahl von über 1,5 Millionen Auszubildenden waren Ende Dezember 2023 in Kleinstbetrieben, die weniger als 10 sozialversicherungspflichtige Beschäftigte haben, 3,4 % weniger Auszubildende beschäftigt als im Vorjahr. Im Gegensatz dazu stieg die Anzahl der Auszubildenden in Großbetrieben mit 250 oder mehr Beschäftigten um 2,9 % im gleichen Zeitraum.

Der Trend, dass Auszubildende vermehrt in Großbetriebe streben, beobachtet das IfM Bonn schon seit längerem. Während vor zehn Jahren nur 27,6 % der Auszubildenden in Großbetrieben waren, sind es mittlerweile 30,6 %. Trotzdem bilden die Kleinst-, kleinen und mittleren Betriebe immer noch die meisten Auszubildenden mit 69,4 %. Dr. André Pahnke vom IfM Bonn betont, dass der Rückgang der Ausbildungsbetriebe unter den Kleinstbetrieben nicht zwangsläufig auf eine sinkende Ausbildungsbereitschaft zurückzuführen ist. Oftmals bieten Kleinstbetriebe nur eine Ausbildungsstelle an. Wenn diese nicht besetzt ist, werden sie aus der Statistik der Bundesagentur für Arbeit gestrichen, was den Eindruck erweckt, dass sie weniger ausbilden. Langfristig besteht jedoch die Gefahr, dass immer mehr Kleinstbetriebe ihren Fachkräftebedarf nicht mehr durch eigene betriebliche Ausbildung decken können.

Ausbildungsquote im Westen höher als im Osten

Rheinland-Pfalz, Schleswig-Holstein und Niedersachsen haben Ende 2023 die meisten Auszubildenden ausgebildet, während Hamburg und Berlin die wenigsten Auszubildenden hatten. Insgesamt ist die Ausbildungsquote in Westdeutschland höher als in Ostdeutschland. Es bleibt jedoch abzuwarten, wie sich diese Unterschiede auf den Fachkräftemangel auswirken werden.


NAG Redaktion

Versierte Journalisten mit einer starken Affinität für Wirtschaftsthemen. Arbeiteten seit mehr als einem Jahrzehnt in den Medien. Haben für verschiedene große Tageszeitungen und Online-Plattformen geschrieben und sind bekannt für tiefgründige Analysen und klare Darstellungen komplexer Sachverhalte.

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