Der Chef des kommunalen Freibads Kiebitzberge in Kleinmachnow, nahe Berlin, rechnet am ersten Ferienwochenende mit einem großen Andrang von tausenden Besuchern und verstärkt daher die Zahl der Rettungsschwimmer. Markus Schmidt, Geschäftsführer des Freibades, sagte, dass es morgen wieder lange Schlangen vor der Tür geben werde. Dadurch könne es zu einer aggressiven Stimmung kommen, da die Besucher sofort ins Wasser wollen. Das Personal werde daher versuchen, Konflikte bereits vor der Tür zu beruhigen.
An Tagen mit viel Andrang setzt das Freibad auch einen privaten Sicherheitsdienst ein. Es gab bisher noch keine Gewaltausbrüche oder große Polizeieinsätze wie in einigen anderen Bädern in Berlin. Allerdings mussten bereits Besucher des Bades verwiesen werden, die sich nicht an die Hausordnung gehalten haben. Zum Beispiel sprangen sie von den Längsseiten ins Becken, was ein Sicherheitsrisiko darstellte. Das Freibad toleriert solches Verhalten nicht.
Laut Schmidt kommen an einem Tag bis zu 4000 bis 5000 Menschen ins Bad, darunter auch viele Familien aus Berlin. Am Wochenende stockt er das Team der Rettungsschwimmer auf. Am Samstag sind bis zu 15 Rettungsschwimmer im Einsatz, zusätzlich zu den Schwimmmeistern.
Zur Situation in Berliner Freibädern sagte Schmidt, dass es schrecklich sei, unter Polizeischutz schwimmen zu müssen. Er ist der Meinung, dass eine Ausweiskontrolle kein sinnvolles Instrument ist und nicht umsetzbar sei.
Die Landesregierung plant nach wiederholter Gewalt in Berliner Freibädern eine Ausweispflicht. Zusätzlich sind eine Videoüberwachung an den Eingängen und mobile Polizeiwachen an zwei Freibädern in den bevölkerungsreichen Stadtteilen Neukölln und Kreuzberg geplant. Es sind jedoch noch viele Fragen zur Umsetzung dieser Sicherheitsvorkehrungen offen.