Modellprojekt des Senats – 16 Berliner Grundschulen sollen Familienzentren bekommen
Der Berliner Senat plant, die Familienarbeit an Schulen in sozial benachteiligten Stadtquartieren zu verbessern. Dafür sollen an 16 Grundschulen Familienzentren entstehen. Dieses Konzept ist bereits in Kitas etabliert und soll nun auch Eltern und Schulen besser vernetzen. Das Ziel besteht darin, intensivere Kontakte und mehr Austausch zu wichtigen Themen wie Gesundheit, Spracherwerb oder Bildung zu ermöglichen.
Familienzentren bieten nach Angaben des Senats Unterstützung in Form von Erziehungs- und Ernährungsberatung für Eltern, Schüler und Geschwister an. Sie begleiten auch werdende Eltern in den Phasen der Schwangerschaft, der Geburt und später beim Kita- und Schul-Eintritt. Zudem dienen sie als offene Treffpunkte, um Eltern und Nachbarn kennen zu lernen.
In der Antwort auf eine parlamentarische Anfrage der Grünen-Abgeordneten Marianne Burkert-Eulitz nennt die Bildungsverwaltung Einzelheiten des Modellprojekts. Demnach soll in jedem der 16 Stadtquartiere, die der Senat als sozial benachteiligt einstuft, an einer Grundschule ein Familienzentrum entstehen. Bis auf Pankow und Charlottenburg-Wilmersdorf nehmen alle Bezirke an dem Projekt teil.
Die ausgewählten Schulen sind:
– Drei Grundschulen in Reinickendorf (Lauterbach-Grundschule, Hermann-Schulz-Grundschule, Reginhard-Grundschule)
– Zwei in Spandau (Grundschule im Beerwinkel, Christian-Morgenstern-Grundschule)
– Zwei in Mitte (Vineta-Grundschule, Theodor-Heuss-Gemeinschaftsschule)
– Zwei in Neukölln (Hermann-Boddin-Schule, Gemeinschaftsschule Campus Efeuweg)
– Zwei in Marzahn-Hellersdorf (Schule am grünen Stadtrand, Kolibri-Grundschule)
– Jeweils eine in Friedrichshain-Kreuzberg (Otto-Wels-Grundschule), Lichtenberg (Randow-Schule), Steglitz-Zehlendorf (Mercator-Grundschule), Tempelhof-Schöneberg (Nahariya-Grundschule), Treptow-Köpenick (Schule am Pegasuseck)
Für das Projekt stellt der Senat in diesem Jahr 840.000 Euro und in den beiden folgenden Jahren jeweils zwei Millionen Euro zur Verfügung. Laut aktueller Planung sollen alle 16 Familienzentren im Herbst startklar sein. Die genauen Termine werden entweder der 1. September oder der 1. Oktober sein. Die Schulen entscheiden eigenständig, wann und wo das Angebot stattfindet. Die Räume für den Unterricht werden dadurch nicht beeinträchtigt. Als mögliche Orte werden die Mensa oder der Schulhof sowie Zeiten am Abend oder am Wochenende genannt, wenn die Klassenräume leer sind.
Das Modellprojekt in Berlin wurde Nordrhein-Westfalen als Vorbild genommen, dort existieren bereits seit zehn Jahren Familienzentren an Grundschulen.
Quelle:
– rbb 88,8 | 04.08.2023 | Sabine Müller
– Bild: dpa/Fabian Sommer