Rettungsdienste in Brandenburg stehen stark unter Druck! Wie aus der Antwort des Gesundheitsministeriums auf eine Anfrage der AfD-Fraktion im Landtag hervorgeht, wurden die gesetzlich vorgeschriebenen Fristen, innerhalb derer die Rettungskräfte einen Einsatzort erreichen müssen, im Jahr 2022 häufig nicht eingehalten. Nur in den Städten Brandenburg an der Havel und Frankfurt (Oder) konnten die Rettungsdienste die gesetzliche Hilfsfrist von 15 Minuten einhalten. In anderen Städten und Landkreisen wie Potsdam, Cottbus, und dem Landkreis Spree-Neiße war es jedoch katastrophal, denn hier wurden die Vorgaben übermäßig oft überschritten. Die zuständigen Stellen erwarten, dass die Zahlen für das vergangene Jahr erst im kommenden Frühjahr vorliegen werden, was die Dringlichkeit dieser Situation unterstreicht, wie rbb24.de berichtete.
Alarmierende Situation der Notfallversorgung
Die prekäre Lage wird durch eine Studie des IGES Instituts verstärkt, die aufzeigt, dass Brandenburger im Vergleich zu anderen Bundesbürgern überdurchschnittlich häufig auf stationäre Notfallversorgung zurückgreifen. Faktoren wie die bundesweit niedrigste Arztdichte, der hohe Altersdurchschnitt, sowie das Fehlen alternativer Transportmittel spielen hierbei eine wesentliche Rolle. Stolze 76 Prozent der Notfälle werden in Brandenburger Krankenhäusern behandelt, während der Bundesdurchschnitt bei nur 55 Prozent liegt. Diese übermäßige Inanspruchnahme von Rettungsdiensten führt nicht nur zu einem ineffizienten Ressourcenverbrauch, sondern auch zu langen Wartezeiten für Patienten, insbesondere für Jüngere, die diese als unzumutbar empfinden, wie iges.com hervorhebt.
Um die Situation zu entschärfen, wird angestrebt, die Notfallversorgung durch eine bessere Vernetzung zwischen den Rettungsdiensten, den Vertragsärzten und den Notaufnahmen in Krankenhäusern zu reformieren. Es sind Maßnahmen nötig, um die Versorgung in ländlichen Gebieten zu verbessern und besonders kritische Notfälle wie Herzinfarkte oder Schlaganfälle nachhaltig zu optimieren. Die Notwendigkeit, die Einsätze von Rettungsfahrten zu steuern und sinnvolle Transportalternativen zu schaffen, ist in der Branche unbestritten, um die gesetzlichen Vorgaben künftig wieder einzuhalten.