Die Initiative „Laib und Seele“ feiert ihr 20-jähriges Bestehen, und das in einem bemerkenswerten Umfang. Laut rbb24 sind mittlerweile 49 Ausgabestellen in Berlin aktiv, die wöchentlich frische Lebensmittel an etwa 75.000 Menschen verteilen. Die Revolutionsarbeit wird durch rund 1.600 Ehrenamtliche gestemmt, die in dieser Zeit unermüdlich helfen. Die ersten drei Ausgabestellen öffneten am 3. Januar 2005, und seither hat Carola Thumm-Söhle, die Leitung einer der zentralen Ausgabestellen in Berlin-Neukölln, maßgeblich zu diesem Erfolg beigetragen. Sie berichtet, wie die Aktion damals begann, als nur 50 Kunden die Warenausgabe in Anspruch nahmen. Heute sind das doppelt so viele, und der peak lag 2015 bei 300 Haushalten pro Woche. Vom Lockdown bis zur hohen Zahl geflüchteter Menschen aus der Ukraine – die Herausforderungen sind zahlreich.
Herausforderungen und menschliche Begegnungen
Wie Thumm-Söhle erläutert, ist die Bedarfslage rasant gewachsen, während die Warenflüsse aus dem Einzelhandel zurückgegangen sind. Sie und ihr Team versuchen, gespendete Lebensmittel gerecht und nach einem rotierenden System nach Alphabet zu verteilen. Manchmal gibt es auch aggressive Reaktionen von Kunden, die mit der Menge oder Qualität der Lebensmittel unzufrieden sind. In solchen Fällen bleibt es wichtig, ruhig zu bleiben und zu erklären, warum es heute nur zwei Äpfel gibt und nicht fünf. Trotz beunruhigender Situationen merkt Thumm-Söhle an, dass auch viele Dankbarkeit gezeigt wird, etwa durch kleine Gesten wie selbst gebackene Kuchen von bedürftigen Familien.
Die Berliner Tafel, die 1993 als erste Tafel Deutschlands gegründet wurde, hat mit „Laib und Seele“ eine wichtige Ergänzung geschaffen, um der Lebensmittelverschwendung entgegenzuwirken und Menschen in Not zu unterstützen. Darüber hinaus engagiert sich die Tafel auch im Kinder- und Jugendbereich durch das Programm KIMBA, wo Schüler*innen lernen, wie man gesund kocht und Lebensmittel sinnvoll nutzt. Diese vielseitigen Aktionen sind essenziell, um Armutsbetroffenen Zugang zu essenziellen Gütern zu ermöglichen, wie die Berliner Tafel berichtet.