Die Berliner FDP hat Anastasia Vishnevskaya-Mann zur Spitzenkandidatin für die Europawahl im kommenden Jahr ernannt, wie aus einer Pressemitteilung des Landesverbandes hervorgeht. Die 35-jährige Politologin setzte sich gegen sechs andere Kandidaten im zweiten Wahlgang durch. Vishnevskaya-Mann, die aus dem Ortsverband Charlottenburg West stammt, hat angekündigt, sich in der EU für eine aktive Rolle im Umgang mit den „systemischen Rivalen Russland und China“ einzusetzen. Sie betont die Bedeutung der EU als Insel der Freiheit und des Wohlstands in einer von Konflikten geprägten Welt.
Anastasia Vishnevskaya-Mann ist 2012 nach eigenen Angaben aus Russland ausgewandert, nachdem pro-demokratische Proteste niedergeschlagen worden waren. Im vergangenen Jahr erhielt sie die deutsche Staatsbürgerschaft. Mit ihren Erfahrungen möchte sie sich unter anderem für finanzielle Solidität, Bürokratieabbau und eine selbstbewusstere Verteidigungs-, Außen- und Sicherheitspolitik einsetzen. Sie lebt mit ihrem Mann und ihrem Sohn in Charlottenburg-Wilmersdorf und arbeitet als wissenschaftliche Mitarbeiterin der FDP-Bundestagsabgeordneten Renata Alt.
Die Freien Demokraten stellen im Januar eine Bundesliste zur Europawahl im Juni 2024 auf. Die Brandenburger FDP hat bereits im Oktober Martin Hoeck aus Eberswalde als ihren Spitzenkandidaten nominiert.
Durch die Nominierung von Anastasia Vishnevskaya-Mann als Spitzenkandidatin für die Europawahl erhält die Berliner FDP eine Kandidatin mit einem interessanten persönlichen Hintergrund. Ihre Erfahrungen als russische Auswanderin und politische Aktivistin könnten ihr helfen, einen Beitrag zum politischen Dialog auf europäischer Ebene zu leisten. Vor dem Hintergrund der angespannten Beziehungen zwischen der EU und Russland sowie China könnte Vishnevskaya-Mann dazu beitragen, die Perspektive und Interessen Berlins und Deutschlands im europäischen Kontext zu vertreten. Die Wahl zur Spitzenkandidatin der FDP zeigt auch die wachsende Vielfalt der politischen Repräsentation in Berlin, da sie als gebürtige Russin das repräsentative Spektrum der Berliner Bevölkerung erweitert.
Quelle: Gemäß einem Bericht von www.rbb24.de