Berlin erlebt derzeit einen rasanten Rückgang an Sozialwohnungen. Der Berliner SPD-Fraktionschef Raed Saleh fordert deshalb, dass staatlich geförderte Wohnungen länger als bisher der Sozialbindung unterliegen und günstiger angeboten werden müssen. Aktuell werden mehr Wohnungen aus der Sozialbindung entlassen, als neue gebaut werden. Laut einer Anfrage der Linke-Bundestagsabgeordneten Caren Lay an die Bundesregierung gibt es derzeit 104.757 Sozialwohnungen in Berlin. Dies ist ein Rückgang von 4519 Wohnungen im Vergleich zum Vorjahr. Die Prognosen des Senats besagen, dass bis Ende 2025 der Bestand auf etwa 84.000 Wohnungen sinken wird.
Um dem Wohnungsmangel entgegenzuwirken, plant der Berliner Senat, jährlich 5000 neue Sozialwohnungen zu bauen. CDU und SPD haben erst vor kurzem die Förderbedingungen für den sozialen Wohnungsbau angepasst. Die verfügbaren Mittel wurden auf 1,5 Milliarden Euro pro Jahr verdoppelt und es wurden bessere Förderbedingungen für Bauunternehmen vereinbart. Außerdem sollen auch Wohnungen für Menschen mit mittleren Einkommen gefördert werden, wobei die Miete bei 11,50 Euro pro Quadratmeter liegen soll. Eine längere Bindungsfrist wurde jedoch nicht vereinbart.
Die Berliner Linke ist der Meinung, dass der Senat beim sozialen Wohnungsbau stärker auf die landeseigenen Wohnungsbaugesellschaften setzen sollte. Rund 90 Prozent aller Förderbewilligungen gehen aktuell an diese Unternehmen. Laut dem wohnungspolitischen Sprecher der Linke-Fraktion, Niklas Schenker, ziehen sich private Unternehmen reihenweise aus Bauprojekten zurück. Schenker ist der Ansicht, dass der Senat nicht darauf hoffen sollte, durch Anpassungen der Förderbedingungen für private Unternehmen mehr Sozialwohnungen zu schaffen. Stattdessen sollte die Priorität darauf liegen, dass von den landeseigenen Unternehmen nur noch Sozialwohnungen gebaut werden oder zumindest ein viel höherer Anteil als bisher.