Artikelinhalt: Die Friedrichstraße in Berlin-Mitte ist ein Bereich, der bisher wenig Aufmerksamkeit erhalten hat. Um diesem Teil der östlichen Innenstadt mehr Attraktivität zu verleihen, haben sich 17 angehende Landschaftsarchitekten der Technischen Universität Berlin (TU Berlin) mit der Neugestaltung befasst. Am Dienstag präsentierten sie ihre Konzepte für einen Abschnitt der Friedrichstraße, der zu den größten verkehrspolitischen Streitpunkten der Hauptstadt gehört. Die Straße rund um das Warenhaus Galeries Lafayette wurde im Januar für Fußgänger geöffnet, jedoch später wieder zum Autoverkehr freigegeben. Die Landschaftsarchitekten sehen in dem Raum Potenzial und wollen zur Qualitätshebung beitragen. Ziel ist es, der öden Straße ein neues Gesicht zu geben und sie attraktiver zu gestalten. Die Studenten haben verschiedene Konzepte entwickelt. Ein Team schlägt vor, die Friedrichstraße zu einer futuristischen Raumskulptur zu machen. Eine durchgehende Beleuchtung, die wie ein Blitz verläuft, sowie ein kühler Wasserdampf-Krater und mit Bäumen bewachsene Schollen sollen den Bereich aufwerten. Ein weiteres Team möchte die Friedrichstraße als Fußgängerbereich mit lila Betonbändern gestalten, die von der Leipziger Straße bis hin zur Straße "Unter den Linden" verlaufen. Diese Bänder sollen als EInführungselemente dienen und den Straßenraum verbessern. In den südlichen Abschnitten der Straße sollen zudem Bäume gepflanzt werden. Ein drittes Konzept sieht die Friedrichstraße als Laufsteg vor. Hier sollen rote Bänder, die sich über die gesamte Länge der Straße ziehen, das verbindende Element sein. Die Straße soll nicht gerade, sondern versetzt verlaufen. Grüninseln sollen das Straßenklima verbessern und aus den Kreuzungen sollen attraktive Plätze mit Wasserspielen oder Spielplätzen entstehen. Ein weiteres Team hat den Fokus auf die Markierung von Rad- und Fußwegen gelegt. Mit dunklen Streifen aus Zement soll der Straßenraum besser strukturiert und klarer aufgeteilt werden. Grüne Schattenfoyers mit Bäumen und Lichtinseln sollen Farbakzente setzen. Diese Entwürfe sollen als Impulse für die Diskussion dienen und die Zukunft der Friedrichstraße professionell angehen. Es wird vorgeschlagen, einen Realisierungswettbewerb durchzuführen, um die besten Ideen umzusetzen. Die Landschaftsarchitekten der TU Berlin setzen sich dafür ein, nicht nur die Bedürfnisse des Autoverkehrs zu berücksichtigen, sondern auch nichtkommerzielle Funktionen und Elemente zur Belebung einzuführen. Die Friedrichstraße sollte zum Beispiel Raum für Tanzkurse, Sportaktivitäten im Freien, Spielplätze, Sitzgelegenheiten und duftende Blumen bieten. Es wird angeregt, sich als nächstes mit der Neugestaltung der großen steinernen Plätze in Berlin zu beschäftigen, wie beispielsweise dem Alexanderplatz oder dem Washingtonplatz am Hauptbahnhof. Die Studenten haben mit ihren Konzepten gezeigt, dass die Friedrichstraße Potenzial für eine positive Veränderung hat. Es ist an der Zeit, die Zukunft des Bereichs professionell anzugehen und eine breite Diskussion darüber zu führen, wie die Straße attraktiver werden kann. Die Vorschläge der Landschaftsarchitekten können dabei als Anregung dienen und die Grundlage für weitere Planungen und Umgestaltungen bieten.
NAG Redaktion
Versierte Journalisten mit einer starken Affinität für Wirtschaftsthemen. Arbeiteten seit mehr als einem Jahrzehnt in den Medien. Haben für verschiedene große Tageszeitungen und Online-Plattformen geschrieben und sind bekannt für tiefgründige Analysen und klare Darstellungen komplexer Sachverhalte.