Rammstein-Konzerte in Berlin begleitet von Protesten wegen Vorwürfen gegen Sänger Till Lindemann Die Berliner Band Rammstein steht vor drei Konzerten in ihrer Heimatstadt, die von Protesten begleitet werden. Über 60.000 Menschen werden an diesem Samstag, Sonntag und Dienstag zu den Auftritten erwartet. Doch kurz vor den Konzerten heizt sich die Stimmung weiter auf, es kommt zu Beschimpfungen und Anfeindungen. Am Samstag treffen die Fans vor dem Stadion auf Demonstranten, die ein Verbot der Konzerte fordern. Die Protestler sind am Theodor-Heuss-Platz gestartet und ziehen über die Reichsstraße, Olympische Straße bis zum Olympiaplatz, wo sie vor dem Haupteingang des Olympiastadions bis 20 Uhr demonstrieren wollen. Etwa 300 Demonstranten sind vor Ort, die Polizei ist ebenfalls mit rund 60 Einsatzkräften präsent. Der Grund für die Demonstrationen sind Vorwürfe gegen Sänger Till Lindemann. Mehrere Frauen haben, teilweise anonym, Anschuldigungen wegen beängstigender Situationen erhoben. Es wird berichtet, dass es auch bei After-Show-Partys zu sexuellen Handlungen gekommen sein soll. Lindemann weist die Vorwürfe zurück und seine Anwälte verweisen auf Behauptungen in sozialen Netzwerken, die alle unwahr seien. Das Bündnis "Kein Rammstein in Berlin!" kritisiert, dass die Konzerte trotz der Vorwürfe stattfinden dürfen. Die Sprecherin Britt Rosella Baiano erklärte, dass sie kein Bündnis der Justiz, sondern ein feministisches Bündnis seien. Sie fordern ein Verbot der Konzerte im Olympiastadion, das der Stadt Berlin gehört. Die Demonstranten möchten auf die juristische Lage für Betroffene sexualisierter Gewalt aufmerksam machen und betonen, dass sexualisierte Gewalt zu wenig in der Gesellschaft thematisiert wird. Das Bündnis möchte eine kulturpolitische Aufarbeitung erreichen und zeigen, wie wenig sich die Menschen dieser Strukturen bewusst sind. Die Demonstrationen stoßen bei einigen Rammstein-Fans auf Unverständnis und werden belustigt kommentiert. Einige Fans nehmen sogar an den Sprechchören der Demonstranten teil. Ein anonymer Demonstrant erklärt, dass die Reaktionen der Fans eine Abwehrhaltung seien. Es sei bereits ein Erfolg, wenn durch den Protest auch nur wenige zum Nachdenken angeregt würden. Ein weiterer Demonstrant betont, dass Rammstein-Fans sich ihrer Meinung nach nicht bewusst sind, dass sie mit dem Kauf von Tickets und Platten die Person Till Lindemann unterstützen und ihm keine Rechte zugestehen. Es fehle diesen Fans an Empathie gegenüber den mutmaßlichen Opfern. Für viele Fans steht der Protest jedoch nicht im Vordergrund. Sie zeigen sich belustigt und sehen darin sogar eine gute PR für Rammstein. Einige betonen zudem, dass die Proteste nur eine kleine Minderheit der Rammstein-Fans repräsentieren. Die Stimmung zwischen den Demonstranten und den Fans wird zunehmend aggressiver. Es kommt zu gegenseitigen Beleidigungen und Provokationen. Die Polizei schirmt die Demonstranten von den Fans ab und es werden zusätzliche Sicherheitsvorkehrungen getroffen. Trotz der Proteste fiebern tausende Fans dem Konzert entgegen. Die Organisatoren der Demonstration spielen Sprachnachrichten von Frauen ab, die Till Lindemann sexualisierte Gewalt vorwerfen. Die Demonstranten möchten damit auch die Fans erreichen und für das Thema sensibilisieren. Am Abend beginnt schließlich das Konzert. Die Stimmung zwischen den Fans und den Demonstranten bleibt angespannt, doch es kommt zu keinen größeren Auseinandersetzungen. Während die Fans den Auftritt von Rammstein feiern, setzen die Demonstranten ein Zeichen gegen sexualisierte Gewalt und für die Rechte potenzieller Opfer.
NAG Redaktion
Versierte Journalisten mit einer starken Affinität für Wirtschaftsthemen. Arbeiteten seit mehr als einem Jahrzehnt in den Medien. Haben für verschiedene große Tageszeitungen und Online-Plattformen geschrieben und sind bekannt für tiefgründige Analysen und klare Darstellungen komplexer Sachverhalte.