In Wiens Schulen herrscht derzeit ein regelrechter Ansturm: Täglich wachsen die Herausforderungen durch die kontinuierliche Ankunft von Familiennachzüglern, hauptsächlich aus Afghanistan und Syrien. Monatlich finden etwa 300 neue Schulkinder ihren Weg in die österreichische Hauptstadt. Über die letzten Jahre hinweg haben sich dadurch mehr als 8.500 zusätzliche Schüler in Wiens Schulen eingefunden. Um diesen rapiden Anstieg zu bewältigen, hat die Stadt Wien auf sogenannte „Containerklassen“ zurückgegriffen. In den vergangenen Monaten konnten auf fünf Schulstandorten über 40 zusätzliche Klassenräume in Containern eingerichtet werden.
Christoph Wiederkehr, Wiens Bildungsstadtrat und Vizebürgermeister von NEOS, wies die Bedenken über den Unterricht in Containern zurück. „Es handelt sich um notwendige Sofortmaßnahmen,“ erklärt Wiederkehr, „aber es sind vollwertige Klassen mit modernster technischer Ausstattung.“ Auch die Aspekte des Raumklimas seien berücksichtigt worden, denn man wolle, dass alle Kinder in Wien eine gute Lernumgebung haben. Trotz der funktionalen Lösung gibt es jedoch auch Widerstand.
Kontroverse um Containerklassen
Die Einführung der Containerklassen wird nicht von allen Seiten positiv aufgenommen. Die FPÖ hat sowohl auf Landes- als auch auf Bezirksebene gegen die Errichtung dieser Klassenräume protestiert. Besonders im Bezirk Favoriten stößt die Maßnahme auf heftige Kritik. Die Bezirks-SPÖ und der rote Bezirksvorsteher Marcus Franz hätten das Problem nur bagatellisiert, so die Freiheitlichen. Niemand wisse, wie lange die Containerklassen gebraucht würden oder wie der Bedarf an Lehrkräften gedeckt werden solle. FPÖ-Mitglieder wie Berger und Schuch kritisieren die „Notlösung“ der Wiener Stadtregierung scharf und sprechen von einem Schande, dass kulturfremde Zuwanderung zu solchen drastischen Maßnahmen führe.
Trotz der Polemik seitens der FPÖ betonen Verantwortliche wie Wiederkehr die Notwendigkeit und die Funktionalität der Containerklassen. Die Diskussion um deren Dauerhaftigkeit und die generellen Zustände in den betroffenen Schulen bleibt jedoch brisant.
– NAG