Das Wochenexperiment: Berliner Bürgerämter testen neues Terminsystem
Um die Probleme bei der Terminvergabe in den Bürgerämtern Berlins zu lösen, plant der Regierende Bürgermeister Kai Wegner (CDU) eine Rückkehr zu einer früheren Praxis. Wegner möchte terminfreie Angebote testen, um den Berlinerinnen und Berlinern mehr Flexibilität zu bieten. Die Idee besteht darin, einen bestimmten Wochentag – möglicherweise mittwochs – einzuführen, an dem die Bürgerämter ohne vorherige Terminbuchung besucht werden können. Dieser Schritt soll zu einer Entlastung führen und die Wartezeiten verkürzen.
Das Vorhaben wird derzeit mit den Bezirken, der Senatskanzlei und der Verwaltungsreform-Staatssekretärin Martina Klement besprochen. Einige Bezirke sind offen für die Aufhebung der seit 2012 geltenden Terminpflicht, während andere Bedenken haben, dass die Bürgerämter erneut von einer großen Anzahl an Menschen überrannt werden könnten, ähnlich wie während der Flüchtlingskrise im Jahr 2015. Damals waren die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter überlastet und suchten vermehrt nach anderen Beschäftigungsmöglichkeiten innerhalb der Verwaltung.
Bevor das Experiment voraussichtlich im dritten Quartal beginnt, müssen noch einige organisatorische Fragen geklärt werden. Dabei geht es unter anderem um die Einführung von Wartemarken und möglicherweise auch um einen Sicherheitsdienst. Langfristig streben Wegner und Klement ein Mischsystem an, bei dem sowohl vergebene Termine als auch spontanes Erscheinen möglich sind.