Wittstocker Pfleger verurteilt: Fünf Jahre Haft für tödliche Misshandlung!

Wittstock, Deutschland - Das Landgericht Neuruppin hat am 2. Juni 2025 einen 27-jährigen ehemaligen Pfleger eines Wittstocker Pflegeheims zu einer Haftstrafe von 5 Jahren und 10 Monaten verurteilt. Dabei wurde der Angeklagte für den tragischen Tod einer Bewohnerin verantwortlich gemacht. Das Gericht befand ihn schuldig der Körperverletzung, Aussetzung mit Todesfolge sowie der Misshandlung von Schutzbefohlenen.
Der Vorfall, der im Januar 2024 stattfand, war geprägt von erschreckenden Details. Der Angeklagte hatte eine 66-jährige Frau, die im Rollstuhl saß und sowohl geistige als auch körperliche Einschränkungen aufwies, brutal behandelt. Es wird berichtet, dass er sie in Eiseskälte und nur in einem Pyjama auf die Terrasse stellte und sie zuvor massiv schlug. Zudem soll er ihr eine Überdosis an Medikamenten verabreicht und sie kalt abgeduscht haben. Die grausame Behandlung führte dazu, dass die Frau Rippenbrüche erlitt und auf eine Temperatur von 26 Grad herunterkühlte. Zwei Tage nach dem Vorfall verstarb sie an einer Lungenentzündung, die durch die Unterkühlung ausgelöst wurde.
Umfangreiche Beweislast
Das Gericht stellte eine erhebliche Beweislast fest, auch wenn der genaue Tathergang nicht vollständig rekonstruiert werden konnte. Zeugenberichte und die Analyse von Sprachnachrichten, die der Angeklagte vorher verschickte, bestätigten, dass er bereits in der Vergangenheit unruhige Bewohner misshandelt hatte. Eine weitere Alarmierung ist die Aussage, dass er die Klienten nicht als Menschen, sondern als Belastung wahrnahm und sie mit Sauerkrautsaft behandelte, um seine Kollegin zusätzlich zu belasten.
Der Angeklagte warf seinem Verteidiger vor, auf Freispruch plädiert zu haben, jedoch wurde er für seine Taten zur Rechenschaft gezogen. Zusätzlich zu seiner Haftstrafe erhielt er ein fünfjähriges Berufsverbot, welches sicherstellen soll, dass er nie wieder in der Pflege arbeiten kann. Dieses Urteil ist noch nicht rechtskräftig.
Gewalt in der Pflege als weit verbreitetes Problem
Der Vorfall offenbart ein weit verbreitetes Problem in der Pflegebranche. Laut einer Befragung von stationären Einrichtungen in Hessen und Nordrhein-Westfalen gaben 72 % der Pflegekräfte an, Gewalt gegenüber Pflegebedürftigen anzuwenden. Gleichzeitig berichteten beeindruckende 80 % der Pflegekräfte von Gewalt in den vergangenen zwölf Monaten. Gewaltformen in der Pflege können vielfältig sein und reichen von physischer Gewalt, wie Schlägen und Tritten, bis hin zu psychischer Gewalt, die Drohungen und Ignorieren von Bedürfnissen umfasst.
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) definiert Gewalt als den absichtlichen Gebrauch physischer oder psychischer Macht, der zu Verletzungen oder zum Tod führen kann. In der Pflege äußert sich dies nicht nur durch persönliche Gewalt, sondern auch durch strukturelle Gewalt, die durch institutionelle Faktoren bedingt ist. Studien zeigen, dass vorrangige Ursachen für Gewalt im Pflegepersonal Stress, Überlastung sowie psychische Störungen sind, während bei Pflegebedürftigen oft kognitive Beeinträchtigungen und Kommunikationsschwierigkeiten eine Rolle spielen.
In Anbetracht dieser Fakten ist der Fall in Wittstock leider kein Einzelfall, sondern Teil eines besorgniserregenden Trends, der die gesamte Pflegebranche betrifft. Maßnahmen zur Gewaltprävention sind unabdingbar, um sowohl Pflegekräfte als auch die betreuten Menschen zu schützen. Es besteht die dringende Notwendigkeit, die Ursachen von Gewalt in der Pflege anzugehen und wirksame Strategien zu entwickeln, um sie zu verhindern.
Für weitere Informationen über die bestehenden Herausforderungen in der Pflege und Gewalt in diesem Bereich kann auf die Artikel von Forum Verlag und die Forschungsberichte des ZQP verwiesen werden, die detaillierte Einblicke in diese Thematik geben.
Details | |
---|---|
Ort | Wittstock, Deutschland |
Quellen |