Streiks bei Charité-Tochter: 3.500 Beschäftigte fordern faire Löhne!

Berlin, Deutschland - Am 29. Mai 2025 hat die Gewerkschaft ver.di die Mitarbeiter der Charité Facility Management (CFM) zum Streik aufgerufen. Dieser Schritt erfolgt nach unproductiven Tarifverhandlungen, in denen die Arbeitgeberseite kein konkretes Angebot vorgelegt hat. Laut einem Bericht von rbb24 sind die Verhandlungen ins Stocken geraten, nachdem der vorherige Streik am Samstag vorzeitig beendet wurde. Ver.di beklagt, dass trotz drei Tage intensiver Gespräche keinerlei Fortschritte erzielt wurden und fordern die CFM sowie die Charité auf, die Verzögerungstaktik zu beenden.
Etwa 3.500 Beschäftigte der CFM, die für Medizintechnik, Krankentransport und Reinigung zuständig sind, stehen nun vor einem unbefristeten Streik. Die 5. Verhandlungsrunde, die als letzte Chance für eine Einigung angesehen wird, könnte entscheidend sein, um einen größeren Arbeitskampf abzuwenden. In den letzten vier Runden wurden die Forderungen der Gewerkschaft wiederholt abgelehnt, und eine konstruktive Antwort seitens der Arbeitgeber blieb aus, wie ver.di berichtet.
Ungleichheit der Arbeitsbedingungen
Ein zentrales Anliegen der CFM-Beschäftigten ist die Angleichung ihrer Bezahlung an die der Charité-Belegschaft, die nach Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst bezahlt wird. Aktuell arbeiten die CFM-Mitarbeiter unter deutlich schlechteren Bedingungen. Gisela Neunhöffer, die Verhandlungsführerin von ver.di, hat betont, dass ohne einen Durchbruch in der bevorstehenden Verhandlungsrunde ein unbefristeter Arbeitskampf folgen wird.
Mehmet Yilmaz, ein Disponent im Krankentransport der CFM, hat die Systemrelevanz der Arbeit seiner Kollegen hervorgehoben und die unzulänglichen Arbeitsbedingungen scharf kritisiert. Die CFM ist eine Tochtergesellschaft der Charité und für zentrale infrastrukturelle Dienstleistungen wie Logistik, Reinigung und Technik verantwortlich. Obwohl im Koalitionsvertrag des Berliner Senats eine Eingliederung der CFM in die Charité zugesichert wurde, steht diese weiterhin aus.
Hintergrund und Forderungen
Die Erhöhung der Löhne ist Teil der breiteren Bemühungen von ver.di, die Arbeitsbedingungen im Gesundheitswesen zu verbessern. Vergangene Warnstreiks, wie die am 6. März 2025, haben gezeigt, dass die Gewerkschaft eine Gehaltserhöhung von 8 % oder mindestens 350 Euro pro Monat fordert. Neben der Lohnerhöhung verlangt ver.di auch eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen, einschließlich drei zusätzlichen freien Tagen sowie flexibler Arbeitszeitmodelle. Diese Unzufriedenheit ist weit verbreitet im Gesundheitssektor, wo stagnierende Löhne und hohe Arbeitsbelastungen die Beschäftigten belasten.
Der Druck auf die Arbeitgeber wird voraussichtlich zunehmen, um wettbewerbsfähig zu bleiben und Personal zu binden. Es bleibt abzuwarten, ob die kommenden Verhandlungen einen Ausweg aus der aktuellen Situation bieten können, oder ob die CFM-Beschäftigten ihre Forderungen durch einen unbefristeten Streik durchsetzen müssen.
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Ort | Berlin, Deutschland |
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