Musik für werdende Mütter: Stress abbauen in der Philharmonie Berlin!

Berlin, Deutschland - In einem ehrgeizigen Forschungsprojekt namens „Kreativität in der Schwangerschaft“ untersucht die Berliner Philharmonie die Auswirkungen von Live-Musik auf schwangere Frauen und ihrer ungeborenen Kinder. Das Projekt, das in Kooperation mit der Clara-Angela-Foundation durchgeführt wird, zielt darauf ab zu ergründen, ob Live-Musik Stress bei Schwangeren reduzieren kann und wie sich dies positiv auf die Entwicklung des Kindes auswirkt. Rund 100 werdende Mütter nehmen an Konzerten und Workshops teil, die speziell für sie gestaltet wurden.
Die Wissenschaftler, unter der Leitung von Professorin Birgit Arabin, die bereits zahlreiche Studien in diesem Bereich durchgeführt hat, bieten den Teilnehmerinnen die Möglichkeit, aktiv zu musizieren, zu singen und zu tanzen. Professorin Sonja Entringer von der Charité führt dabei Messungen des Stresshormons Cortisol im Speichel der Teilnehmerinnen durch. Vor und nach den Veranstaltungen werden Blutproben und Herzfrequenzvariabilität gemessen, um die Auswirkungen der Musik auf das psychische und physiologische Wohlbefinden der Schwangeren zu erfassen.
Stressreduktion durch Musik
Die Hypothese des Projekts lautet: Je wohler sich die Mütter fühlen, desto besser ist die Entwicklung ihrer Kinder. Während der Schwangerschaft sind Frauen besonders anfällig für Stressfaktoren wie Pandemien und soziale Krisen. Studien zeigen, dass hoher Stress während dieser Zeit negative Auswirkungen auf die genetische Prädisposition der Kinder haben kann. Erste Ergebnisse deuten darauf hin, dass das Hören von Kammermusik den Cortisolspiegel senken und die Herzfrequenzvariabilität erhöhen kann. Diese positiven Effekte werden insbesondere in den Workshops beobachtet, wo Schwangere aktiv teilnehmen.
Das Projekt ist nicht nur auf den Live-Effekt von Musik beschränkt, sondern wird auch online unterstützt. Seit März 2025 werden Videoaufnahmen der Konzerte und Workshops an Schwangere verschickt, die nicht persönlich teilnehmen können. Der Forschungsansatz geht auf die 2021 gestartete Studie zurück, die inzwischen in die dritte Runde geht, um das Wohlbefinden und die Stress-Resilienz der Teilnehmerinnen weiter zu fördern.
Wachsende Bedeutung der Forschung
Wie rbb24 berichtet, zeigen die bisherigen Forschungen, dass positive Erfahrungen der Mütter während der Schwangerschaft möglicherweise epigenetisch auf ihre Kinder übertragen werden können. Die Teilnahme an den musikalischen Veranstaltungen könnte somit weitreichende Auswirkungen auf die Gesundheit und das Wohlbefinden der kommenden Generationen haben.
In der Berliner Philharmonie stehen für die schwangeren Frauen Musikwerke von Bach bis Piazzolla auf dem Programm. Der Austausch von Erfahrungen und das gemeinsame Musizieren bieten nicht nur eine wertvolle Unterstützung während der Schwangerschaft, sondern tragen auch zur Verbesserung des emotionalen Zustands der Mütter bei. Mit einem klaren Fokus auf die langfristigen Benefits wird das Projekt als bedeutender Schritt in der Forschung über die Verbindung zwischen Musik und Schwangerschaft angesehen.
Die Suche nach weiteren schwangeren Teilnehmerinnen für die aktuelle Runde des Projekts ist noch bis August 2025 möglich. Ziel ist es, einen umfassenderen Einblick in die Vorgänge zu gewinnen, die das Leben ungeborener Kinder und deren Mütter beeinflussen.
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Ort | Berlin, Deutschland |
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