Schuldenfalle TikTok: Warum Jugendliche dringend Finanzbildung brauchen!

Berlin, Deutschland - In der heutigen Zeit sind Jugendliche durch Online-Shopping und soziale Medien zunehmend in der Schuldenfalle gefährdet. Laut Informationen von rbb24 ist die Finanzbildung an Schulen in Deutschland ein großes Manko. Obwohl die Notwendigkeit für einen verantwortungsvollen Umgang mit Geld klar ist, wird dieses Thema oft nur am Rande behandelt. Eine Umfrage des Deutschen Bankenverbandes zeigt, dass über 50% der Befragten die Schulen in der Pflicht sehen, mehr in die Finanzbildung ihrer Schüler zu investieren.

In Deutschland sind rund 5,6 Millionen Bundesbürger über 18 Jahre überschuldet. Die Problematik ist besonders ausgeprägt unter jungen Menschen: 20% der unter 30-Jährigen haben Schulden, und 6,76% von ihnen sind bereits überschuldet, so der Schuldneratlas von Creditreform 2024. Dies könnte auch an der Unkenntnis über einfache finanzielle Themen liegen, die geforderte Bildung oft jedoch nicht vermittelt wird. Zahlreiche Organisationen wie Diakonie und Caritas setzen sich für die Einführung eines verbindlichen Schulfachs „Finanzbildung“ ein, um diesen Missstand zu beheben.

Gefahren durch digitale Einkaufsformen

Besonders die neuen Online-Shopping-Modelle wie „Buy Now, Pay Later“ und Plattformen wie der TikTok-Shop tragen zur Verschuldung von Jugendlichen bei. Diese ermöglichen sofortige Käufe und machen es für junge Menschen einfach, über ihr Budget hinauszugehen. Experten wie Zukunftsforscher Hartwin Maas warnen vor den Konsequenzen dieser impulsiven Kaufverhalten. Sie fordern eine Regulierung solcher Angebote, um die Generation Alpha vor finanziellen Problemen zu schützen, die mit neuen Konsumtrends und digitalen Zahlungsmethoden einhergehen könnten.

Laut ZDF sind die Ursachen für Schulden bei jungen Menschen vielfältig: Unwissenheit, Verführbarkeit und eine gefühlte Alternativlosigkeit spielen hier eine Rolle. Die Arbeitsgemeinschaft Schuldnerberatung der Verbände (AG SBV) betont die Notwendigkeit, mehr in die Finanzbildung zu investieren, um das Risiko von Verschuldung signifikant zu verringern. Die kürzlich durchgeführte Aktionswoche Schuldnerberatung, die vom 2. bis 6. Juni 2025 stattfand und das Motto „Beste Investition Finanzbildung – Wenn aus Minus Plus wird“ trug, soll auf die Dringlichkeit dieser Thematik aufmerksam machen.

Ein Schulfach für die Zukunft

Einen praktischen Ansatz für Finanzbildung zeigt das Beispiel von Friedrich, einem Achtklässler, der in einem Wirtschaftsunterricht den Umgang mit Geld lernt und einen Lieferdienst für Bäckerbrötchen plant. Solche gezielten Bildungsangebote sind jedoch rar, und oft kommt es vor, dass Schulen temporäre externe Angebote benötigen, um die Schüler adäquat zu schulen. Obgleich seit 2013 ein Beschluss der Kultusministerkonferenz zur Verankerung von Verbraucherbildung in Schulen existiert, hapert es an der Umsetzung durch mangelhafte Ressourcen und Personal.

Die Berücksichtigung von Finanzbildung in der allgemeinen Bildung wird auch von Ramona Pop, Vorständin des vzbv, befürwortet, insbesondere in der aktuellen Preiskrise. Experten fordern eine umfassende Wissensvermittlung zu Finanzthemen in Schulen, um den Schülerinnen und Schülern zu helfen, informierte und mündige Verbraucher zu werden. Finanzielle Allgemeinbildung soll ihnen ermöglichen, Grundzusammenhänge zu verstehen und kritisch zu prüfen, wann es notwendig ist, professionellen Rat einzuholen und welche Informationen vertrauenswürdig sind. Dies ist entscheidend, um die finanzielle Zukunft künftiger Generationen zu sichern.

Insgesamt lässt sich festhalten, dass der Handlungsbedarf hinsichtlich der Finanzbildung in Schulen enorm ist. Die Appelle an politische Entscheidungsträger zur Einführung eines Pflichtfachs und zum verbesserten Wissenstransfer an Schulen werden immer lauter. Ein zukunftsorientierter Schritt könnte die finanzielle Situation junger Menschen entscheidend verbessern.