Neukölln hisst Frieden: Flagge für nukleare Abrüstung am 8. Juli!

Neukölln hisst Frieden: Flagge für nukleare Abrüstung am 8. Juli!

Neukölln, Berlin, Deutschland - Am 8. Juli 2025 findet in Neukölln eine bedeutende Aktion im Rahmen des Flaggentages von „Mayors for Peace“ statt. Bezirksbürgermeister Martin Hikel wird um 12 Uhr die „Mayors for Peace“-Flagge auf dem Rathausvorplatz hissen. Diese Zeremonie ist Teil eines weltweit koordinierten Events, bei dem über 600 Städte in Deutschland, darunter auch Neukölln, ein starkes Bekenntnis zur nuklearen Abrüstung ablegen. Das Ziel dieser Aktion ist es, ein sichtbares Zeichen gegen die Verbreitung von Atomwaffen und für deren weltweite Abschaffung zu setzen.

„Mayors for Peace“ wurde 1982 von Takeshi Araki, dem damaligen Bürgermeister von Hiroshima, gegründet. Die Gründung dieser Initiative fällt in einen Kontext, der 2023 an die Zerstörung Hiroshimas durch eine Atombombe im Zweiten Weltkrieg erinnert. In diesem Jahr jährt sich das verheerende Ereignis zum 80. Mal. Die Bürgermeister:innen wollen mit dieser Symbolik nicht nur an die Vergangenheit erinnern, sondern auch an die drängenden Fragen der Gegenwart.

Ein internationaler Appell

Am 8. Juli erinnern die Bürgermeister:innen für den Frieden an ein juristisches Gutachten des Internationalen Gerichtshofes von 1996, das feststellt, dass der Einsatz oder die Androhung von Atomwaffen völkerrechtswidrig ist. Dieses Gutachten unterstreicht die Verpflichtung zur Durchführung ernsthafter Verhandlungen über die vollständige nukleare Abrüstung unter internationaler Kontrolle. Die Mahnung, die von den über 8.400 Mitgliedsstädten aus 166 Ländern, darunter mehr als 900 aus Deutschland, ausgeht, wird auch durch die veränderte geopolitische Lage bestärkt.

Aktuelle Schätzungen des Stockholm International Peace Research Institute (SIPRI) belegen, dass weltweit etwa 12.241 Atomsprengköpfe existieren. Fünf offizielle Atommächte, die deren Arsenale zur Modernisierung anregen, tragen Sorge zur Gefahr eines neuen nuklearen Rüstungswettlaufs. Insbesondere die Zukunft des New START-Vertrages zwischen den USA und Russland, der Anfang des nächsten Jahres ausläuft, zeigt die Dringlichkeit und die Herausforderung künftiger Abrüstungsinitiativen.

Der Atomwaffensperrvertrag und seine Herausforderungen

Ein zentraler Bestandteil der internationalen Bemühungen um nukleare Abrüstung ist der Atomwaffensperrvertrag (NVV), der 1968 ins Leben gerufen wurde. Die Unterzeichnerstaaten, darunter die USA, die Sowjetunion, Großbritannien, China und Frankreich, verpflichten sich hier zur Nichtverbreitung von Kernwaffen sowie zur Verhandlung über vollständige Abrüstung. Kritiker warnen jedoch, dass der NVV angesichts der fortschreitenden Modernisierung der Atomwaffenarsenale der Atomstaaten als unzureichend gilt. Seit den letzten Überprüfungskonferenzen wird zudem die Ungleichheit zwischen Atomwaffenstaaten und Nichtkernwaffenstaaten thematisiert.

Die kommende Aktion am 8. Juli stellt nicht nur eine Erinnerung an die Vergangenheit dar, sondern ist auch ein wichtiger Schritt in einem längeren Kampf gegen die Bedrohung durch Nuklearwaffen. „Mayors for Peace“ sieht sich nicht nur als Stimme der Städte, sondern als Teil eines globalen Appells für Frieden und Sicherheit in einer Zeit, die von Unsicherheiten geprägt ist. Das Engagement der Städte an diesem Tag wird einmal mehr verdeutlichen, dass der Weg zu einer atomwaffenfreien Welt ein gemeinsames Anliegen ist.

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OrtNeukölln, Berlin, Deutschland
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