Rechtsextremer Angriff in Bad Freienwalde: Fest der Vielfalt unter Beschuss!

Rechtsextremer Angriff in Bad Freienwalde: Fest der Vielfalt unter Beschuss!

Bad Freienwalde, Deutschland - Am 15. Juni 2025 wurde ein Fest für Vielfalt in Bad Freienwalde zum Schauplatz eines gewaltsamen Angriffs, der von der Polizei als rechtsextremistisch eingestuft wird. Laut Innenminister René Wilke gibt es zunehmend starke Hinweise auf eine Verbindung zu der neonazistischen Organisation „Der Dritte Weg“. Diese Gruppierung ist bekannt für ihre migrationsfeindlichen und extremistischen Positionen, die auch im Fokus des Verfassungsschutzes stehen. Während des Angriffs beobachteten Zeugen, dass die vermummten Täter martialisch auftraten und möglicherweise Gewaltschutzmittel dabei hatten. Mindestens zwei Personen wurden bei dem Vorfall leicht verletzt.

Wilke berichtete, dass Rufe in Richtung nationaler Widerstand dokumentiert wurden und dass Videoaufzeichnungen erkennbare Embleme der Organisation „Der Dritte Weg“ zeigen. In der Folge kam es zu einer Durchsuchung der Wohnung eines 21-jährigen Verdächtigen, der aus der rechtsextremen Szene stammt. Der Vorfall markiert einen weiteren beunruhigenden Ausdruck des Anstiegs von Rechtsextremismus in Deutschland, wobei Daten des Verfassungsschutzes einen Anstieg rechtsextremistischer Personen auf etwa 50.250 im Jahr 2024 zeigen.

Politische Reaktionen und die Rolle der AfD

Die Reaktionen auf den Vorfall waren uneinheitlich. Die AfD verurteilte den Angriff zunächst und sprach sich für Gewaltfreiheit aus. Allerdings wurde die Partei im Brandenburger Verfassungsschutz als rechtsextrem eingestuft, wobei diese Einstufung aufgrund juristischer Schritte vorübergehend ausgesetzt wurde. AfD-Landtagsabgeordnete Lena Kotré warnte vor einer vermeintlichen Übertreibung der Vorfälle, was von Innenminister Wilke scharf kritisiert wurde. Er bezeichnete ihre Aussagen als Schönfärberei und wurde von SPD-Abgeordneten Andreas Noack als „verlogen“ kritisiert.

Der Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier appellierte an die Gesellschaft, nach diesem Vorfall den Dialog und Austausch zu fördern, um derartige Gewalttaten in Zukunft zu verhindern. Die steigenden Zahlen rechtsextremistischer Gewalttaten, die im Jahr 2024 um 11,6 % zugenommen haben und insgesamt 1.281 überstiegen, verdeutlichen die Dringlichkeit eines Handelns gegen diese Entwicklung.

Ein alarmierender Trend

Der Vorfall in Bad Freienwalde ist Teil eines besorgniserregend anwachsenden Trends. Laut den aktuellen Zahlen des Verfassungsschutzes stieg die Gesamtzahl der rechtsextremistischen Straftaten im Jahr 2024 auf 37.835, was einem Anstieg von 47,4 % im Vergleich zu 2023 entspricht. Insbesondere Körperverletzungsdelikte mit fremdenfeindlichem Hintergrund sind um 4,8 % gestiegen.

Der Terror wird durch die Nutzung gesellschaftlicher Themen wie Migration und Queerfeindlichkeit in rechtsextremistischen Demonstrationen verstärkt, was zeigt, wie tief verwurzelt diese Ideologien in gesellschaftlichen Strukturen sind. Es besteht die Gefahr, dass weitere solcher Vorfälle die gesellschaftliche Spaltung vertiefen und das Klima der Angst verstärken.

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OrtBad Freienwalde, Deutschland
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