Gedenktafel in Tempelhof-Schöneberg: Mahnung an Krieg und Gefangenschaft

Gedenktafel in Tempelhof-Schöneberg: Mahnung an Krieg und Gefangenschaft

Badenschen Straße 50/51, 12103 Berlin, Deutschland - Am 9. Juli 2025 erinnert die Bezirksverordnetenversammlung Tempelhof-Schöneberg an die unzähligen Menschen, die während des Zweiten Weltkriegs in Kriegsgefangenschaft litten. Insbesondere die unmenschlichen Bedingungen, unter denen Millionen Soldaten lebten, sorgten für große Betroffenheit. Heute ist bekannt, dass von den etwa 5,7 Millionen sowjetischen Kriegsgefangenen, die in deutsche Lager gebracht wurden, drei Millionen starben. Diese tragischen Zahlen verdeutlichen die Notwendigkeit, die Erinnerung an diese Verbrechen wachzuhalten.

Die Abteilung „Kriegsgefangenenwesen“ in der Badenschen Straße 50/51 war maßgeblich für die Verwaltung der Lager zuständig und wird auch für die mangelhafte Versorgung sowie die Zwangsarbeit verantwortlich gemacht. Um der Opfer zu gedenken, wurde eine Gedenktafel beschlossen, die künftig an die grausame Geschichte dieser Zeit erinnern soll. Insbesondere wird die Hochschule für Wirtschaft und Recht Berlin, die heute am Standort ansässig ist, eine zentrale Rolle bei der Aufarbeitung der Geschehnisse spielen und entsprechende Informationen im Eingangsbereich präsentieren. berlin.de berichtet, dass dieses Gedenken durch Grußworte von Tobias Dollase, dem Bezirksstadtrat für Schule, Sport, Weiterbildung und Kultur, sowie von Prof. Dr. Jens Hermsdorf, dem Präsidenten der Hochschule, unterstützt wird. Dr. Stefan Petke, ein Historiker, wird die Einführungsrede halten.

Forschung und Dokumentation der Kriegsgefangenschaft

Das Bundesarchiv stellt eine wertvolle Ressource für die Forschung über Kriegsgefangenschaft im Zweiten Weltkrieg bereit. Es bietet Informationen zu verschiedenen Arten von Quellen, darunter Sachakten der Kriegsgefangenenorganisation, personenbezogene Unterlagen wie Krankenakten und Tagebücher ehemaliger Kriegsgefangener. Leider sind viele Dokumente durch Kriegseinwirkungen verloren gegangen, was die Vollständigkeit der Quellen einschränkt. Die Abteilung Militärarchiv des Bundesarchivs verwaltet die Unterlagen der deutschen Wehrmacht, während Dokumente zu alliierten Soldaten in den Archiven ehemaliger Kriegsgegner zu finden sind.

Zusätzlich werden Forschungsprojekte zur Klärung der Schicksale sowjetischer und deutscher Kriegsgefangener gefördert. Das H-Soz-Kult berichtete über eine Konferenz, die 2016 vom Auswärtigen Amt initiiert wurde. Das Ziel dieser Konferenz war die Kooperation zwischen russischen und deutschen Institutionen zur Aufklärung über die Schicksale der Kriegsgefangenen. Dabei standen Themen wie Datenbankkooperationen und die Zusammenführung fragmentarischer Dokumente im Fokus. Jörg Morré und andere bedeutende Historiker betonten die Wichtigkeit dieser internationalen Zusammenarbeit in der Forschung und der Erinnerungskultur.

Die Gedenkarbeit und die historische Erinnerungsarbeit, die durch solche Projekte unterstützt wird, sind unerlässlich, um die Vergangenheit nicht in Vergessenheit geraten zu lassen. Der Verlust von Millionen menschlicher Schicksale verlässt Wunden in der Geschichte, die nicht geheilt werden können, solange das Gedenken und die Aufklärung fortgesetzt wird.

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OrtBadenschen Straße 50/51, 12103 Berlin, Deutschland
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