Erstmals in Deutschland: Lygia Clarks Kunstreihe erobert Berlin!

Neue Nationalgalerie, Berlin, Deutschland - In der Neuen Nationalgalerie Berlin wird derzeit die erste umfassende Retrospektive der brasilianischen Künstlerin Lygia Clark (1920-1988) in Deutschland präsentiert. Die Ausstellung, die bis zum 12. Oktober 2025 geöffnet ist, zieht Kunstliebhaber und Neugierige gleichermaßen an, um die außergewöhnliche Entwicklung eines Originals der zeitgenössischen Kunst zu entdecken. Sie hebt die Beziehung zwischen Kunstwerk, Raum und Publikum hervor und fordert die Besucher zu einer aktiven Auseinandersetzung mit den ausgestellten Werken auf.
Mit einer eindrucksvollen Sammlung von rund 120 Kunstwerken, die von den 1940er bis in die 1980er Jahre reichen, zeigt die Retrospektive die Vielseitigkeit der Künstlerin. [rbb24] berichtet, dass die Werke von geometrisch-abstrakten Bildern bis hin zu partizipativen Skulpturen und therapeutischen Arbeiten reichen. Diese „lebenden Organismen“, wie Clark ihre Kunstwerke bezeichnete, werden durch Berührung und Bewegung aktiviert und laden die Besucher zur Interaktion ein.
Interaktive Erfahrungen
Die Ausstellung bietet zahlreiche interaktive Elemente, darunter die berühmten „Bichos“ – bewegliche Skulpturen aus Metall, die umgestaltet werden können. Zudem gibt es „Sensorische Objekte“, die mit dem ganzen Körper erfahren werden können, und die „Máscaras Sensoriais“, welche die Wahrnehmung der Benutzer verändern. Das Konzept der Interaktivität erstreckt sich auch auf ein Begleitheft für Familien und spezielle Bereiche, die für Kinder gestaltet sind.
Ein zentrales Element der Retrospektive sind die kollektiven Aktionen, wie „Corpo Coletivo“, bei denen Teilnehmende in bunten Overalls interagieren. Dies spiegelt Clarks Überzeugung wider, dass Kunst eine gemeinschaftliche Erfahrung ist. Ihre bekannteste Arbeit, „A casa é o corpo“ (1968), wird ebenfalls ausgestellt und entfaltet sich als begehbare Installation, die den Fortpflanzungsprozess darstellt.
Künstlerische Einflüsse und Kontext
Lygia Clark gilt als Hauptvertreterin der neokonkreten Bewegung, die 1959 in Rio de Janeiro ins Leben gerufen wurde. Ihr Werk definiert die Beziehungen zwischen Künstler*in und Betrachter*in sowie zwischen Kunstwerk und Raum neu. [smb.museum] hebt hervor, dass Clark in der Kunst nicht nur eine ästhetische Erfahrung, sondern auch eine subjektive, körperbezogene und sinnliche Erlebnisdimension forderte.
Am Ende ihrer Karriere entwickelte sie einen körperbezogenen Therapieansatz, bei dem sie ihre Kunstobjekte einsetzte. In der Retrospektive sind auch Leihgaben internationaler Privatsammlungen und Museen zu sehen, darunter die Pinacoteca do Estado de São Paulo und das Museum of Modern Art in New York. Die Ausstellung wird unterstützt durch die Kulturstiftung des Bundes sowie die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien, und die Unternehmen Interface Deutschland GmbH und Kvadrat.
Zur Ausstellung erscheint ein zweisprachiger Katalog, der sowohl in Deutsch als auch in Englisch Informationen bietet und im E. A. Seemann Verlag veröffentlicht wird. Performances wie „Corpo Coletivo“ finden donnerstags und sonntags statt und bieten eine zusätzliche Dimension der Auseinandersetzung mit Clarks visionärer Kunst.
Interessierte können die Ausstellung täglich, außer montags, besuchen. Der Eintritt kostet 16 Euro, ermäßigt 8 Euro. Diese Retrospektive ist nicht nur eine Hommage an Lygia Clark, sondern auch ein wichtiger Beitrag zur zeitgenössischen Kunstszene in Deutschland.
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Ort | Neue Nationalgalerie, Berlin, Deutschland |
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