Berlin wird zur Schwammstadt: Regenwasser effizient nutzen!

Berlin, Deutschland - Berlin wird zunehmend als „Schwammstadt“ konzipiert, um die Herausforderungen des Klimawandels zu meistern und Regenwasser effizient zu nutzen. Grit Diesing von der Berliner Regenwasseragentur erklärt, dass früher Regenwasser in der Innenstadt schnell abgeleitet wurde, ohne es zu nutzen. Heute zielt das Konzept darauf ab, Wasser zurückzuhalten und sinnvoll zu verwenden. Zu den Maßnahmen gehören die Begrünung von Dächern und Fassaden, die Entsiegelung von Flächen sowie die Versickerung und Sammlung von Regenwasser für die Bewässerung oder Toilettenspülung. Seit 2018 müssen Neubauten in Berlin schwammstadtgerecht geplant werden. Dennoch fehlen bislang verbindliche Vorgaben für den Umbau bestehender Flächen, was die Umsetzung hemmt.
Die Berliner Regenwasseragentur wurde 2018 gegründet, um diesen Umbau zu unterstützen. Ziel ist es nicht nur, Trinkwasser zu sparen, sondern auch die Stadt an die Folgen des Klimawandels anzupassen. Eine Schwammstadt verbessert die Wasserversorgung des Stadtgrüns und trägt zur Minderung von Überflutungen und Gewässerbelastungen bei. Auch die Kosten für die Umsetzung der Schwammstadtmaßnahmen variieren, wobei Einsparungen durch die Rückhaltung von Regenwasser möglich sind. Kopenhagen gilt als ein Vorbild für diese Art der Umgestaltung.
Politische Rahmenbedingungen und Forschung
Die Deutsche Anpassungsstrategie an den Klimawandel (DAS) bietet einen politischen Rahmen für die Anpassung in Deutschland. Diese Strategie, die von der Bundesregierung entwickelt wurde, umfasst Fortschrittsberichte und Aktionspläne, welche die Maßnahmen zur Bekämpfung der Klimawandelfolgen regelmäßig aktualisieren. Der zweite Fortschrittsbericht zur DAS, der veröffentlicht wurde, stellt die Fortschritte in der Klimawirkungs- und Risikoanalyse dar, die eine Vielzahl von Klimawirkungen untersucht. Unter anderem werden auch Strategien zur Integration von Klimaanpassung in die städtische Planung diskutiert.
Ein besonderer Fokus liegt auf der Wassermanagementstrategie, die erforderlich ist, um den neuen Herausforderungen durch Starkregenereignisse und langanhaltende Hitzeperioden zu begegnen. Der Monitoringbericht zur DAS wird alle vier Jahre veröffentlicht und zeigt bereits umgesetzte Gegenmaßnahmen sowie die anhaltenden Risiken durch den Klimawandel auf.
Stadtklima und Wasserelemente
In der urbanen Gestaltung gewinnen Wasserelemente immer mehr an Bedeutung. Sie schaffen nicht nur ein angenehmes Stadtklima, sondern fördern auch soziale Interaktionen, indem sie öffentliche Räume bereichern. Während viele Stadtbrunnen und Wasserspiele aufgrund der sozialen Distanzierungsmaßnahmen in der Corona-Zeit nicht in Betrieb sind, bleibt ihre Notwendigkeit für das Stadtklima evident. Bewegtes Wasser und große Fontänen tragen nicht nur zur Abkühlung bei, sondern steigern auch das urbane Lebensgefühl.
Die Kombination von Wasser und Vegetation verstärkt die klimawirksamen Effekte und ist zentral für eine stadtklimaangepasste Entwicklung. Ein Beispiel für erfolgreiche Wasserelemente sind die zahlreichen Trinkbrunnen in Wien, die nicht nur der Gesundheitsvorsorge dienen, sondern auch die Lebensqualität der Stadtbewohner erhöhen.
Insgesamt ist das Konzept der Schwammstadt ein entscheidender Schritt für die Anpassung Berlins an den Klimawandel und zur Erhaltung des Stadtgrüns. Mit der richtigen Umsetzung können effiziente Wassermanagementstrategien zur Verbesserung des urbanen Lebensraums beitragen und die Stadt widerstandsfähiger gegen klimatische Herausforderungen machen.
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Ort | Berlin, Deutschland |
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