Brutaler Übergriff auf Transpersonen in Neukölln - Polizei ermittelt!

Polizei ermittelt nach Angriff auf Transpersonen in Neukölln. Meldung über transphobe Beleidigungen und Gewalt.
Polizei ermittelt nach Angriff auf Transpersonen in Neukölln. Meldung über transphobe Beleidigungen und Gewalt. (Symbolbild/Mein Berlin)

Sonnenallee Ecke Reuterstraße, 12043 Berlin, Deutschland - In Neukölln kam es am 31. Mai 2025 zu einem gewalttägigen Angriff auf zwei Transpersonen. Polizeikräfte fanden eine 27-jährige Transperson gegen 22:30 Uhr an der Sonnenallee, Ecke Reuterstraße, verletzt auf der Fahrbahn liegend vor. Die Person wies eine stark blutende Kopfverletzung auf. Eine zweite Transperson, ebenfalls 27 Jahre alt, war in ihrem Beisein und klagte über Kopfschmerzen. Sofortige medizinische Hilfe wurde von einer zufällig anwesenden Ärztin sowie den Polizeikräften geleistet, bevor Rettungskräfte die schwerverletzte Person ins Krankenhaus brachten. Ihre Begleiterin erhielt ebenfalls vor Ort Hilfe.

Die Ermittlungen der Polizei ergaben, dass die beiden Frauen kurz vor dem Vorfall am U-Bahnhof Hermannplatz in einen Zug der Linie U8 einsteigen wollten. Dort wurde eine der Transpersonen von einem Mann, der mit zwei Begleitern unterwegs war, bespuckt und mit Wasser übergossen. Der Tatverdächtige flüchtete anschließend aus der U-Bahn und verließ den U-Bahnhof. Die beiden Transpersonen folgten ihm bis zur Reuterstraße, wo sie in einen körperlichen Konflikt mit dem Mann verwickelt wurden, der zusammen mit seinen Begleitern dental angriff. Beide Frauen erlitten bei diesem Übergriff Verletzungen. Die Täter konnten entkommen, die Ermittlungen werden nun vom Polizeilichen Staatsschutz des Landeskriminalamts Berlin fortgeführt.

Zunehmende Gewalt gegen Trans- und queere Personen

Der Vorfall reiht sich in eine besorgniserregende Serie von Übergriffen ein, die trans- und queere Menschen in Deutschland betreffen. Erst am Vortag wurde ein 17-jähriger transsexueller Jugendlicher in Neukölln gegen 18 Uhr transphob beleidigt. Der Jugendliche war mit einer Freundin und einem 13-jährigen Jungen auf der Sonnenallee unterwegs, als eine Gruppe von fünf männlichen Jugendlichen ihn aufgrund seines Aussehens beleidigte. Die Begleiterin stellte die Gruppe zur Rede und wurde daraufhin verbal bedroht. Die Täter flohen, bevor die alarmierten Einsatzkräfte eintrafen. Auch in diesem Fall hat ein Fachkommissariat des Polizeilichen Staatsschutzes die Ermittlungen übernommen, was auf den dringenden Handlungsbedarf in diesem Bereich hinweist.

Die wiederholt dokumentierten Vorfälle werfen ein Licht auf die anhaltende Diskriminierung von Lesben, Schwulen, bisexuellen, trans- und intergeschlechtlichen Menschen in Deutschland. Eine umfassende Untersuchung, der LGBTI-Survey, zeigt die Erfahrungen dieser Gruppen und verdeutlicht die Problematik von Hassgewalt und Diskriminierung. In der Studie beteiligten sich über 16.000 Menschen aus Deutschland, was sie zur größten Studie über LSBTI-Erfahrungen im Land macht. Die Ergebnisse rufen zu einer dringenden Reflexion und Handlungsbedarf auf in Bezug auf gesellschaftliche Akzeptanz und Schutzmaßnahmen für die betroffenen Personengruppen.

Beide Vorfälle sind Teil einer alarmierenden Tendenz in der Gesellschaft, die laut dem LSVD einer verstärkten Aufmerksamkeit und Intervention bedürfen. Die Studie fordert konkrete Maßnahmen, um das Wohlbefinden der LSBTI-Community zu sichern und sicherzustellen, dass niemand aufgrund seiner Identität Diskriminierung oder Gewalt erleben muss.

Details
Ort Sonnenallee Ecke Reuterstraße, 12043 Berlin, Deutschland
Quellen