ESC-Sieger JJ: Umstrittene Aussagen über Israel fordern Entschuldigung!

Johannes Pietsch, 24, gewinnt den ESC mit "Wasted Love" in Berlin und äußert umstrittene politische Ansichten.
Johannes Pietsch, 24, gewinnt den ESC mit "Wasted Love" in Berlin und äußert umstrittene politische Ansichten. (Symbolbild/MB)

ESC-Sieger JJ: Umstrittene Aussagen über Israel fordern Entschuldigung!

Berlin, Deutschland - Johannes Pietsch, der unter dem Künstlernamen JJ bekannt ist, hat in den letzten Tagen für Aufregung gesorgt. Der 24-jährige Countertenor aus Österreich gewann vor einer Woche den Eurovision Song Contest mit seinem Lied „Wasted Love“, einer eindrucksvollen Mischung aus tragischer Oper und wildem Techno, das aus Berlin stammt. In einem Interview mit der spanischen Zeitung El País äußerte JJ den Wunsch, dass der ESC nächstes Jahr in Wien ohne Israel stattfinden solle, was zu erheblicher Kritik führte. Besonders aufgrund des laufenden Krieges in Gaza verglich der Künstler die aktuelle Situation mit dem Ausschluss Russlands vom Wettbewerb aus kriegsbedingten Gründen, was in sozialen Medien und politischen Kreisen kontrovers diskutiert wurde.Berliner Zeitung berichtet, dass JJ seine Äußerungen relativierte und sich teilweise entschuldigte, betonte jedoch, dass seine Kritik sich gegen die israelische Regierung richte, während er jegliche Art von Gewalt gegen Zivilisten verurteile.

In der Folge verstärkung die Plattenfirma Warner Music die Botschaft, dass Fragen zu Israel nicht weiter kommentiert werden würden. JJ erklärte, dass er sich nicht weiter zu diesem Thema äußern werde. Der ORF, für den Pietsch antrat, wies darauf hin, dass seine Äußerungen dessen Privatmeinung widerspiegeln und nicht mit dem Sender in Verbindung stehen. Die Presse zitiert weiterhin, dass vor dem ESC bereits Kritik an der Teilnahme Israels laut wurde, welche von über 70 früheren ESC-Teilnehmern unterstützt wurde.

Kontext des Eurovision Song Contest

Die Sicherheitslage rund um den Eurovision Song Contest ist aktuell angespannt. In Malmö laufen die Proben bereits, während die schwedische Polizei aufgrund der erhöhten Terrorwarnstufe in Alarmbereitschaft ist. Der Wettbewerb wird erwartungsgemäß von pro-palästinensischen und pro-israelischen Demonstrationen begleitet, die jeweils zahlreiche Teilnehmer mobilisieren. Tagesschau berichtet, dass die Polizei Großdemonstrationen erwartet, und sowohl schwedische als auch dänische und norwegische Kräfte zur Unterstützung angefordert wurden.

Besonders bemerkenswert ist, dass die israelische Teilnehmerin Eden Golan ihren Song überarbeiten musste, nachdem Inhalte, die auf die kürzlichen Angriffe der Hamas hinwiesen, bemängelt wurden. Dies hebt die politische Sensibilität des Wettbewerbs in diesem Jahr hervor. Die europäische Rundfunkunion (EBU) hat die Neutralität des ESC betont und erklärt, dass Musik im Vordergrund stehen sollte, während Palästinaflaggen während der Veranstaltung verboten sind. Trotz dieser Herausforderungen betont der deutsche Kandidat Isaak sein Motto „United by Music“ und versucht, sich von den Sicherheitsbedenken nicht die Laune verderben zu lassen.

Die Mischung aus Musik und Politik macht den diesjährigen ESC zu einem besonders heiklen Thema. JJ’s Aussagen und die Reaktionen darauf spiegeln die angespannt internationale Lage wider und fordern gleichzeitig das Publikum heraus, über die Rolle von Kunst und Kultur in solch kritischen Zeiten nachzudenken.

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OrtBerlin, Deutschland
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