Von wütenden Frauen und nachvollziehbarem Hass: Schubert und Koch lesen Despentes!

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Katharina Marie Schubert und Wolfram Koch lesen aus Virginie Despentes' "Liebes Arschloch" am 4. November in Steglitz-Zehlendorf.

Katharina Marie Schubert und Wolfram Koch lesen aus Virginie Despentes' "Liebes Arschloch" am 4. November in Steglitz-Zehlendorf.
Katharina Marie Schubert und Wolfram Koch lesen aus Virginie Despentes' "Liebes Arschloch" am 4. November in Steglitz-Zehlendorf.

Von wütenden Frauen und nachvollziehbarem Hass: Schubert und Koch lesen Despentes!

Am 4. November 2025 werden Katharina Marie Schubert und Wolfram Koch in der Schwartzischen Villa in Berlin eine Lesung aus Virginie Despentes‘ bahnbrechendem Roman „Liebes Arschloch“ präsentieren. Der Roman behandelt zentrale Themen wie #MeToo, Machtmissbrauch und Feminismus und spiegelt damit aktuelle gesellschaftliche Probleme wider. Schubert und Koch, die zu den bedeutendsten Schauspieler:innen des deutschen Theaters zählen, adaptieren die Erzählung, die den Dialog zwischen verschiedenen Perspektiven fördert. Wie berichtet, bringen sie damit eine frische künstlerische Auseinandersetzung mit den Herausforderungen der Gegenwart auf die Bühne.

Die Handlung fokussiert sich auf drei Hauptfiguren: Rebecca, eine über fünfzigjährige Schauspielerin, die bereits Erfolge im Geschäft gefeiert hat, Oscar, einen 43-jährigen Schriftsteller, der mit den Schwierigkeiten seines zweiten Romans kämpft, und Zoé, eine radikale Feministin und Social-Media-Aktivistin unter dreißig. Diese Charaktere kommen nach einem misslungenen Instagram-Post digital zusammen, was die toxische Natur der Online-Diskussionen thematisiert. Despentes beleuchtet in ihrem Werk Wut, Hass und die zwingende Notwendigkeit von Verständnis, Toleranz und Freundschaft, wie auch beschrieben wird.

Die Charaktere im Mittelpunkt

In der Erzählung sieht Oscar sich nach seiner „Cancellation“ mit Depressionen konfrontiert und wird von Rebecca, die ihm in einem Café in Paris begegnet, zu einem negativen Instagram-Post inspiriert. Rebecca reagiert daraufhin scharf und kritisiert ihn in einer E-Mail. Diese anfängliche Abneigung wandelt sich im Verlauf der Geschichte zu einer ungewöhnlichen Briefwechsel-Beziehung zwischen den beiden, die eine der zentralen Erzählstränge des Romans bildet. Die Darstellung des Internets ist überwiegend negativ; es wird als ein Raum beschrieben, in dem grausame und unverantwortliche Äußerungen gang und gäbe sind.

Zoés Rolle als Social-Media-Aktivistin bringt zudem die Ambivalenz des digitalen Diskurses ins Licht: Sie erfährt sowohl Lob als auch heftige Angriffe und verdeutlicht so die Gefahren und Herausforderungen, die mit der Nutzung von sozialen Medien verbunden sind. Die Briefe und E-Mail-Wechsel zwischen Oscar und Rebecca bilden einen Kontrast zu dieser negativen Darstellung und bieten einen Raum für zwischenmenschliche Erkenntnistiefer, so wie in der Analyse von Forschern zur #MeToo-Bewegung dargestellt wird.

Die #MeToo-Bewegung, die 2017 ins Leben gerufen wurde, hat wichtige Themen rund um Macht, Gewalt und Sexualität in die öffentliche Diskussion gerückt. Um eine Geschlechtergerechtigkeit zu erreichen, müssen gesellschaftspolitische Strukturen kontinuierlich hinterfragt werden. Der Hashtag-Aktivismus spielt hierbei eine entscheidende Rolle, indem er marginalisierte Themen sichtbarer macht, jedoch auch Risiken birgt.

Details zur Lesung

Die Lesung von Schubert und Koch findet im Großen Salon der Schwartzischen Villa, Grunewaldstraße 55, 12165 Berlin, um 19 Uhr statt. Der Eintritt beträgt 10 Euro, und Tickets sind unter www.pretix.de/kultur-berlin-sz erhältlich. Diese Veranstaltung, organisiert vom Fachbereich Kultur Steglitz-Zehlendorf, bietet eine Plattform, um die wichtigen Themen des Romans und ihre gesellschaftliche Relevanz zu diskutieren.

Bei Fragen können Interessierte den Pressekontakt Maximilian Hagemeyer unter 030 90299 2214 oder per E-Mail an Maximilian.Hagemeyer@ba-sz.berlin.de erreichen. Weitere Informationen sind auch unter der Telefonnummer 030 90 299 2302 und auf www.berlin.de/kultur-steglitz-zehlendorf verfügbar.