Stolpersteine in Charlottenburg: Erinnerung an die Novemberpogrome 1938

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Am 9.11.2025 erinnern Spaziergänge in Charlottenburg-Wilmersdorf an die Novemberpogrome und die Geschichte der NS-Judengewalt.

Am 9.11.2025 erinnern Spaziergänge in Charlottenburg-Wilmersdorf an die Novemberpogrome und die Geschichte der NS-Judengewalt.
Am 9.11.2025 erinnern Spaziergänge in Charlottenburg-Wilmersdorf an die Novemberpogrome und die Geschichte der NS-Judengewalt.

Stolpersteine in Charlottenburg: Erinnerung an die Novemberpogrome 1938

Am Sonntagvormittag, dem 9. November 2025, versammelten sich rund 40 Menschen vor dem Amtsgericht Charlottenburg, um eine eindrückliche Bronze-Skulptur zu würdigen. Diese Skulptur, die von dem jüdisch-ukrainischen Bildhauer Vadim Sidur im Jahr 1966 geschaffen wurde, stellt „übereinanderliegende, ermordete Menschen“ dar. Sie ist Teil des Gedenkens an die Opfer des Holocausts und wirft einen Schatten auf die Rolle der Justiz im NS-Regime.

Das Treblinka-Mahnmal, welches hier zu sehen ist, erinnert an mehr als 800.000 Jüdinnen und Juden sowie etwa 2.000 Sinti und Roma, die ab 1942 im Vernichtungslager Treblinka ermordet wurden. Dieses Mahnmal wurde 1979 direkt vor dem Amtsgericht errichtet, um die Verstrickung der Justiz in die Gräueltaten des Dritten Reichs zu reflektieren. Der Historiker Jacek A. Młynarczyk schätzt, dass mindestens 780.863 Menschen in Treblinka getötet wurden, ein Synonym für die grausame Umsetzung der „endgültigen Lösung der Judenfrage“, wie die Nazis ihre systematische Vernichtung der Juden bezeichneten.

Erinnerung und Aufarbeitung

Die Stolperstein-Spaziergänge, die an diesem Tag stattfanden, sind eine wichtige Gedenkveranstaltung, die an die Novemberpogrome von 1938 erinnern. Diese Pogrome waren geprägt von der Plünderung und Zerstörung von Synagogen, Geschäften und Wohnungen der jüdischen Bevölkerung. In Charlottenburg gibt es über 4.000 Stolpersteine, die an alle von den Nazis verfolgten Menschen, einschließlich Jüdinnen und Juden, Sinti und Roma, Homosexuellen, Sozialdemokratinnen, Kommunistinnen und Schwarzen Menschen erinnern.

Obwohl in Charlottenburg-Wilmersdorf eine lange Liste von Anträgen für weitere Stolpersteine vorliegt, werden vorerst keine neuen Anträge mehr angenommen. Die gesellschaftliche Auseinandersetzung mit der NS-Justizgeschichte blieb lange Zeit aus, jedoch wird langsam mit der Aufarbeitung begonnen. Es ist eine notwendige Aufgabe, um die Verbrechen des Holocausts und ihrer Mitwisser in der Justiz aufzuarbeiten und zu erinnern.

Das Mahnmal Treblinka

Der Gedenkkomplex von Treblinka, der auf dem Gelände des ehemaligen Vernichtungslagers Treblinka II liegt, wurde zwischen 1958 und 1964 errichtet. Der Gedenkstein, welcher aus unbehauenen Granitblöcken besteht und acht Meter hoch ist, steht an der Stelle, wo einst die Gaskammern waren. Jährliche Gedenkveranstaltungen finden seit 1964 statt, zunächst im April oder Mai und jetzt am 2. August, um den Gefangenenaufstand von 1943 zu gedenken.

Die Aufstellung des Mahnmals war das Ergebnis einer nahezu neunjährigen Bauzeit und wurde von dem Bildhauer Franciszek Duszeńko und dem Architekten Adam Haupt entworfen. Der zentrale Gedenkstein erzählt nicht nur von der schrecklichen Vergangenheit, sondern auch von der Notwendigkeit, das Gedächtnis an die Opfer wachzuhalten. Historisch betrachtet war Treblinka eines von drei Vernichtungslagern, das im Rahmen der Operation Reinhard von den Nationalsozialisten eingerichtet wurde.

Im Kontext dieser historischen Erinnerungen ist es wichtig, die Gräueltaten des Holocaust zu vergegenwärtigen, der mehr als sechs Millionen jüdische Männer, Frauen und Kinder sowie Millionen anderer Menschen das Leben kostete. Diese systematische, staatlich geförderte Ermordung ist als Shoʾah oder Ḥurban in die Geschichtsbücher eingegangen und bleibt ein zentrales Thema in der Auseinandersetzung mit dem Antisemitismus und der NS-Vergangenheit.

Mit den Stolpersteinen, den Mahnmalen und den jährlichen Gedenkveranstaltungen leisten wir einen Beitrag dazu, die Erinnerung an die Opfer sowie die Verantwortung gegenüber der Geschichte wachzuhalten.

taz berichtet, dass …

Wikipedia führt weiter aus, dass …

Britannica erklärt, dass …