Elfriede Hengstenberg-Platz: Ein Denkmal für Pädagogik und Bewegung!
Am 12.09.2025 wird der Platz in Zehlendorf nach Elfriede Hengstenberg benannt, einer Pionierin der Bewegungspädagogik für Kinder.

Elfriede Hengstenberg-Platz: Ein Denkmal für Pädagogik und Bewegung!
Am Freitag, dem 12. September 2025, wird der Platz zwischen der Sven-Hedin-Straße, der Forststraße und der Fürstenstraße in Berlin-Zehlendorf in Elfriede Hengstenberg-Platz umbenannt. Diese feierliche Veranstaltung beginnt um 11 Uhr und wird durch den Bezirksstadtrat Urban Aykal geleitet. Die Initiative zur Benennung wurde aus der Zivilgesellschaft heraus initiiert, und der Beschluss wurde einstimmig am 14. Mai 2025 von den Fraktionen der Bezirksverordnetenversammlung (BVV) gefasst.
Elfriede Hengstenberg war eine herausragende Pädagogin in Zehlendorf, die für ihren innovativen Bewegungsansatz bekannt ist. Sie unterstützte die Körperwahrnehmung und geistige Entwicklung von Kindern, indem sie kreative Wege entwickelte, die auf dem natürlichen Bewegungsdrang der Kinder basierten. Der Einfluss dieser Methoden ist bis heute spürbar und prägt die Bewegungs- und Wahrnehmungspädagogik maßgeblich. Trotz der politischen Umstände während des Nationalsozialismus hielt Hengstenberg an ihren Prinzipien fest und verhalf Verfolgten sowie jüdischen Familien zur Flucht aus Deutschland.
Hengstenbergs Einfluss auf die Bewegungspädagogik
Elfriede Hengstenberg wird als eine der Pionierinnen der Bewegungspädagogik angesehen. Sie entwickelte ein praxisorientiertes Spiel- und Bewegungskonzept, das heute sowohl in pädagogischen als auch therapeutischen Kontexten anerkannt wird. Ihr Ziel war es, die selbstständige Bewegungsentwicklung zu fördern, um die Persönlichkeitsentfaltung der Kinder zu unterstützen. Ihre Arbeitsweise, die einfache Materialien wie Stäbe und Bretter einbezieht, hat weitreichende Konsequenzen für die aktuelle Bewegungspädagogik.
Die Konzepte von Hengstenberg basieren auf drei Prinzipien: der Schaffung von Bewegungsanlässen, dem Respekt vor der Eigeninitiative des Kindes und der Rolle der Lernbegleitung durch Fachkräfte. Diese Aspekte sind heute zentral in vielen Bildungseinrichtungen, und ihre Ansätze haben sich in den letzten Jahrzehnten in der Psychomotorik und der Bewegungsbaustelle verbreitet. Kritiker bemängeln zwar, dass die wissenschaftliche Begründbarkeit ihrer Methoden unklar ist, doch der praktische Nutzen wird weithin anerkannt.
Bewegung als bedeutender Entwicklungsfaktor
Bewegung ist nicht nur ein zentrales Element in der Methodik von Hengstenberg, sondern wird auch in der breiteren Bildungspolitik zunehmend als essenziell für die Entwicklung von Kindern erkannt. Die letzten 15 Jahre haben gezeigt, dass Bewegung nicht nur der individuellen Gesundheit dient, sondern auch die ganzheitliche Entwicklung von Kindern fördert. Politiker:innen und Wissenschaftler:innen betonen die Bedeutung von Bewegung für das Wohlbefinden und die Bildung; Bewegungsmangel kann gravierende gesundheitliche Probleme nach sich ziehen.
Die WHO empfiehlt für Kinder unter fünf Jahren eine tägliche Bewegungszeit von 60 bis 180 Minuten. Bewegung ist zentral für die körperliche, geistige und soziale Entwicklung und hat auch psychosoziale Auswirkungen, indem Kinder Selbstvertrauen aufbauen und soziale Herausforderungen meistern. Bildungseinrichtungen sind gefragt, um Kindern bessere Bewegungsmöglichkeiten zu bieten und so den Zugang zu Bewegungsangeboten für alle Kinder gerechter zu gestalten.
In Anbetracht der sozialen Ungleichheiten in den Bewegungs- und Bildungschancen ist es wichtig, dass Fachkräfte in Bildungseinrichtungen die Potenziale von Bewegung erkennen und gezielte Angebote schaffen. Eltern spielen ebenfalls eine entscheidende Rolle dabei, Bewegungsanlässe zu schaffen und die kindliche Entwicklung zu fördern. Der Elfriede Hengstenberg-Platz wird somit nicht nur zu Ehren einer bedeutenden Pädagogin benannt, sondern auch als Symbol für die Notwendigkeit der Bewegung in der frühkindlichen Bildung.
Die Ehrung Hengstenbergs am 12. September wird also auch einen wichtigen gesellschaftlichen Beitrag leisten, um Bewegung als zentrale Komponente in der Entwicklung von Kindern weiter in das Bewusstsein der Öffentlichkeit zu rücken.