Sonderausstellung enthüllt die Geheimnisse Berliner Straßennamen!

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Eröffnung der Sonderausstellung „Umbenennen?!“ im Bezirksmuseum Marzahn-Hellersdorf am 12. September 2025, zur Geschichte Berlins.

Eröffnung der Sonderausstellung „Umbenennen?!“ im Bezirksmuseum Marzahn-Hellersdorf am 12. September 2025, zur Geschichte Berlins.
Eröffnung der Sonderausstellung „Umbenennen?!“ im Bezirksmuseum Marzahn-Hellersdorf am 12. September 2025, zur Geschichte Berlins.

Sonderausstellung enthüllt die Geheimnisse Berliner Straßennamen!

Die Auseinandersetzung mit der kolonialen Vergangenheit ist in Berlin aktueller denn je. Anlässlich der bevorstehenden Eröffnung der Sonderausstellung „Umbenennen?! Marzahn-Hellersdorf – Geschichte auf offener Straße“ im Bezirksmuseum Marzahn-Hellersdorf wird der Fokus auf die Entwicklung und den Wandel von Straßennamen gerichtet. Laut berlin.de beginnt die Ausstellung am Freitag, den 12. September 2025, und wird bis zum 19. Dezember 2025 geöffnet sein. Der Besucher erhält tiefe Einblicke in die historischen, politischen und gesellschaftlichen Hintergründe, die zu den Benennungen von Straßen im Bezirk Marzahn-Hellersdorf und ganz Berlin führten.

Die Ausstellung teilt sich in zwei Teile. Der erste gibt einen Überblick über die Entwicklung auf Landesebene, während der zweite sich spezifisch mit Marzahn-Hellersdorf auseinandersetzt. Hierbei werden auch historische Umbenennungen nach der Eingemeindung in Groß-Berlin 1920 sowie die ideologisch geprägten Namen aus der NS- und DDR-Zeit thematisiert.
Dr. David Johst übernimmt als Kurator die Verantwortung und verspricht, dass historische Karten, Fotos, Straßenschilder und Dokumente ausgestellt werden. Während der Eröffnung wird der Saxophonist Roland Linares musikalisch begleiten.

Umbenennungen in Berlin

Die Debatte um Straßennamen hat in den letzten Jahren an Intensität gewonnen. Über die letzten sechs Jahre wurden mindestens 16 Straßen und Plätze in Berlin umbenannt, vor allem wegen der kolonialen, rassistischen und nationalsozialistischen Verstrickungen der bisherigen Namensgeber. Bezirke wie Mitte, Neukölln und Charlottenburg-Wilmersdorf haben die meisten Umbenennungen durchgeführt. Beispiele sind die Umbenennung der Wissmannstraße in Lucy-Lameck-Straße oder die Petersallee, die in Anna-Mungunda-Allee und Maji-Maji-Allee unterteilt wurde, wie t-online.de berichtet.

Aktuelle Umbenennungen sind häufig das Ergebnis öffentlicher Debatten, die durch Bewegungen wie Black Lives Matter neu entfacht wurden. Die Mohrenstraße, deren Name als rassistische Bezeichnung gilt, wird derzeit intensiv diskutiert und sollte in Anton-Wilhelm-Amo-Straße umbenannt werden.
Der politischen Mehrheit kommt eine entscheidende Rolle zu, um solche Umbenennungen durchzusetzen.

Gesellschaftlicher Kontext

Die koloniale Vergangenheit spiegelt sich in vielen Straßennamen und ist oft mit einem geschichtlichen Gedächtnis verbunden, das in der Gesellschaft kontroverse Diskussionen auslöst. Der Maerckerweg, der nach einem General im Völkermord an den Herero und Nama benannt ist, wurde auch zur Zielscheibe von Umbenennungsinitiativen.
Samt der Entwicklung von Straßennamen sind neue Perspektiven auf historische Persönlichkeiten und deren Taten aufgetaucht, die insbesondere bei jüngeren Generationen auf ein zunehmendes Bewusstsein stoßen. Besonders im Afrikanischen Viertel werden die Namen historischer Persönlichkeiten wie Gustav Nachtigal und Adolph Lüderitz als problematisch erachtet, was weitere Umbenennungen nach dem Vorbild anderer Bezirke erforderlich macht, wie tip-berlin.de dokumentiert.

Mit der Ausstellung im Bezirksmuseum Marzahn-Hellersdorf wird den Bürgern ein Raum geboten, um sich mit diesen wichtigen Themen auseinanderzusetzen und die Entwicklung ihrer Umgebung kritisch zu reflektieren. Durch die Verbindung von geschichtlichem Wissen und aktuellen Herausforderungen werden Einblicke in die kulturellen und historischen Wurzeln Berlins ermöglicht und damit ein wertvoller Beitrag zur gesellschaftlichen Aufarbeitung geleistet.