EHEC-Ausbruch in MV: 43 Infektionen, Kinder unter den Betroffenen

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Aktueller Ehec-Ausbruch in Mecklenburg-Vorpommern betrifft auch Kinder aus Berlin. Symptome, Ansteckung und Prävention erläutert.

Aktueller Ehec-Ausbruch in Mecklenburg-Vorpommern betrifft auch Kinder aus Berlin. Symptome, Ansteckung und Prävention erläutert.
Aktueller Ehec-Ausbruch in Mecklenburg-Vorpommern betrifft auch Kinder aus Berlin. Symptome, Ansteckung und Prävention erläutert.

EHEC-Ausbruch in MV: 43 Infektionen, Kinder unter den Betroffenen

In Deutschland mehren sich die Fälle von Ehec-Infektionen. Seit Mitte August 2025 verzeichnet Mecklenburg-Vorpommern einen aktuellen Ausbruch, der mittlerweile 43 Erkrankte zählt. Das Landesamt für Gesundheit und Soziales (Lagus) hat die Situation als ernst eingestuft und warnt die Bevölkerung vor möglichen Ansteckungsgefahren. Unter den Infizierten sind auch Kinder, die aus Berlin und Brandenburg stammen und sich in Mecklenburg-Vorpommern aufgehalten haben. Diese Bakterien, bekannt als Enterohämorrhagische Escherichia Coli (Ehec), leben im Darm von Tieren wie Rindern und Schafen, ohne diese direkt zu schädigen.

Ehec kann beim Menschen schwerwiegende Durchfallerkrankungen auslösen, die zu lebensbedrohlichen Komplikationen führen können. Zu den typischen Symptomen gehören wässriger Durchfall, Erbrechen und Bauchschmerzen. In schwereren Fällen entwickeln die Betroffenen blutigen Durchfall und Fieber. Besonders gefährdet sind Säuglinge, Kinder, ältere Menschen und Personen mit geschwächtem Immunsystem. Bei etwa 5-10% der Fälle tritt das Hämolytisch-urämische Syndrom (HUS) auf, welches zu Nierenversagen führen kann und oft zahlreiche Krankenhausaufenthalte nach sich zieht. Der aktuelle Ausbruch hat bereits 12 bestätigte HUS-Fälle hervorgebracht rbb24.

Aktuelle Entwicklungen in Mecklenburg-Vorpommern

Die Infektionen in Mecklenburg-Vorpommern betreffen sowohl Erwachsene als auch Kinder. Die Behörden vermuten, dass die Ausbreitung auf Urlaubsaktivitäten zurückzuführen sein könnte. Viele der Erkrankten sind Touristen oder Einwohner des Bundeslandes. Aktuell werden 15 Patienten stationär behandelt, ihr Zustand ist jedoch stabil. Am Donnerstag meldeten die Behörden 12 weitere bestätigte Fälle, was die Realität des Ausbruchs unterstreicht ndr.de.

Die Suche nach der Infektionsquelle läuft auf Hochtouren. Erste Laboruntersuchungen haben gezeigt, dass ein möglicher Zusammenhang bei drei Erkrankungen vorliegt. Mehr als ein Erregertyp könnte bei diesem Ausbruch eine Rolle spielen. Das Robert Koch Institut (RKI) hat die Ermittlungen unterstützt und ein neues Standardverfahren zur Qualitätssicherung in den Befragungen eingeführt. Trotz intensiver Untersuchungen bleibt ein klarer Infektionsherd bislang unentdeckt. Die Rückverfolgbarkeit von möglichen infizierten Lebensmitteln gestaltet sich als großen Herausforderung.

Rückrufe und präventive Maßnahmen

Am vergangenen Wochenende rief ein Hersteller von Fleisch- und Wurstwaren eine Charge von Zwiebelmettwurst zurück, nachdem toxinbildende Ehec-Bakterien nachgewiesen wurden. Die Produkte waren unter anderem in Mecklenburg-Vorpommern und in zehn weiteren Bundesländern erhältlich. Es bleibt unklar, ob diese Rückrufe mit den aktuellen Fällen in Verbindung stehen. Das Landesamt hat die Bevölkerung aufgerufen, vorsichtig zu sein und bei Verdacht auf eine Infektion medizinische Hilfe zu suchen. Die Behörde betont zudem die Wichtigkeit von Hand- und Küchenhygiene sowie dem gründlichen Durchgaren von Lebensmitteln, um das Risiko einer Ansteckung zu minimieren rbb24.

In den letzten Jahren hat es mehrere auffällige Häufungen von HUS-Fällen gegeben, besonders seit dem schweren Ausbruch im Jahr 2011, bei dem tausende Menschen erkrankten und über 50 Todesfälle zu verzeichnen waren. Die Experten glauben jedoch nicht, dass eine Pandemie wie bei COVID-19 zu befürchten ist; vielmehr sind die meistens Ausbrüche örtlich begrenzt. Für die Öffentlichkeit ist es entscheidend, wachsam zu bleiben und die Hygieneregeln einzuhalten, um die Verbreitung von Ehec zu verhindern.