RAF-Terroristin Daniela Klette: Mordvorwurf gefallen, milde Strafe droht

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Daniela Klette, ehemalige RAF-Terroristin, steht vor Gericht in Verden. Mordvorwurf fallengelassen, milderes Urteil möglich.

Daniela Klette, ehemalige RAF-Terroristin, steht vor Gericht in Verden. Mordvorwurf fallengelassen, milderes Urteil möglich.
Daniela Klette, ehemalige RAF-Terroristin, steht vor Gericht in Verden. Mordvorwurf fallengelassen, milderes Urteil möglich.

RAF-Terroristin Daniela Klette: Mordvorwurf gefallen, milde Strafe droht

Im Prozess gegen Daniela Klette, eine 66-jährige ehemalige Terroristin der RAF, wurde heute ein entscheidender Schritt gemacht. Am Landgericht Verden wurde der Mordvorwurf gegen die Angeklagte fallen gelassen, was als schwerwiegendster Anklagepunkt galt. Diese Entscheidung könnte Klette nun eine mildere Strafe einbringen, bestätigte die Pressesprecherin des Gerichts gegenüber ZDFheute.

Klette, die 2024 in Berlin-Kreuzberg festgenommen wurde, befindet sich seitdem in Untersuchungshaft. Ihr wird vorgeworfen, zusammen mit ehemaligen Komplizen wie Burkhard Garweg und Ernst-Volker Staub, Geldtransporter und Supermärkte in Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen und Schleswig-Holstein überfallen zu haben. Bei diesen Überfällen sollen sie mehr als 2,7 Millionen Euro erbeutet haben, um ihr Leben im Untergrund zu finanzieren. Der Vorfall in Stuhr im Juni 2015, bei dem auf einen Geldtransporter geschossen wurde, führte zu intensiven Ermittlungen. Zwei Kugeln durchdrangen die Fahrerkabine, doch die Geldboten blieben unverletzt, was die Staatsanwaltschaft dazu veranlasste, die Schüsse als Mordversuch zu werten.

Die Hintergründe der RAF

Die Rote Armee Fraktion wurde 1970 gegründet und gilt als eine der bekanntesten linksextremistischen terroristischen Vereinigungen in der Bundesrepublik Deutschland. Verantwortlich für 33 Morde und zahlreiche Anschläge, darunter die Schleyer-Entführung und verschiedene Sprengstoffattentate, zeichnete sich die RAF durch eine Vielzahl von gleichartigen Straftaten aus, um ihre politischen Ziele zu verfolgen. Nach einer langen Phase der Untergrundaktivitäten wurde die Gruppe 1998 offiziell aufgelöst, jedoch dauerte die Fahndung nach ehemaligen Mitgliedern an.

Während der ersten Generation der RAF, die mehrere Banküberfälle durchführte, um ihre Aktivitäten zu finanzieren, wurde Klette jedoch erst viele Jahre später aktiv. Ihre Rolle in der Terrororganisation und die spätere Flucht vor den Behörden machen sie zur interessanten Figur in der Geschichte der RAF. Über die Jahrzehnte war Klette untergetaucht und lebte verborgen, bevor sie letztendlich gefasst wurde.

Aktuelle Entwicklungen im Prozess

Obwohl der Mordvorwurf gegen Klette fallengelassen wurde, bleibt unklar, welche Strafe sie letztendlich erwarten soll. Mit der Möglichkeit einer niedrigeren Strafe durch den Wegfall dieser Hauptanklage erlangt die Angeklagte möglicherweise einen gewissen Spielraum im Prozessverlauf. Dies hat nicht nur Auswirkungen auf Klette, sondern auch auf das rechtliche und gesellschaftliche Verständnis von Terrorverbrechen in Deutschland.

Die Aufarbeitung der Taten der RAF und ihrer Mitglieder wird auch weiterhin in der Gesellschaft diskutiert. Klette steht nun im Mittelpunkt eines Prozesses, der nicht nur ihre individuelle Verantwortung, sondern auch die breiteren gesellschaftlichen Implikationen der terroristischen Aktivitäten der RAF ans Licht bringt.