Prozess um antisemitische Angriffe an der FU: Shapira fordert Gerechtigkeit!

Prozess um antisemitische Angriffe an der FU: Shapira fordert Gerechtigkeit!

Berlin, Deutschland - Am 17. Juli 2025 beginnt am Amtsgericht Tiergarten ein Prozess gegen einen 32-jährigen Angeklagten, der beschuldigt wird, den Zugang zu einem Hörsaal an der Freien Universität Berlin (FU) dem jüdischen Studenten Lahav Shapira verwehrt und ihn körperlich angegriffen sowie antisemitisch beleidigt zu haben. Der Vorfall ereignete sich im Dezember 2023 im Rahmen einer pro-palästinensischen Aktion. Der Angeklagte legte Einspruch gegen einen Strafbefehl ein, der ursprünglich eine Geldstrafe von 1.500 Euro vorsah, was zur Einleitung des Verfahrens führte. Shapira selbst ist in den letzten Jahren wiederholt Opfer antisemitischer Übergriffe geworden, einschließlich eines Angriffs im Februar 2024, für den ein 24-jähriger Täter im April zu drei Jahren Haft verurteilt wurde, allerdings ist dieses Urteil noch nicht rechtskräftig. RBB24 berichtet von diesen Entwicklungen und der hinter den Vorfällen stehenden Konstellation.

Shapira hat die FU kritisiert und ihrer Leitung vorgeworfen, nicht genügend Maßnahmen zum Schutz jüdischer Studenten gegen Diskriminierung zu ergreifen. Diese Vorwürfe werden von der Beratungsstelle für Betroffene rechter, rassistischer und antisemitischer Gewalt als grundlegend betrachtet. Eine Klage von Shapira gegen die Universität, die sich mit diesen Vorwürfen auseinandersetzt, läuft derzeit am Berliner Verwaltungsgericht, mit der erneuten Verhandlung für Oktober 2024 angesetzt. Jüdische Allgemeine hebt die Bedeutung dieser rechtlichen Auseinandersetzung hervor, insbesondere vor dem Hintergrund der in der letzten Zeit verzeichneten Zunahme antisemitischer Vorfälle an Hochschulen.

Antisemitismus an Hochschulen

Die Situation an der FU spiegelt einen besorgniserregenden Trend wider, der sich seit dem Terrorangriff der Hamas auf Israel im Oktober 2023 verstärkt hat. Laut einer Studie des Bundesforschungsministeriums haben 8% der Studierenden israelbezogenen Antisemitismus erlebt, wobei dies ein ähnliches Niveau wie in der Gesamtbevölkerung aufweist. Überdies empfanden rund ein Drittel der jüdischen Studierenden Diskriminierung in ihrem akademischen Umfeld. [ZDF](https://www.zdfheute.de/politik/deutschland/antisemitismus-hochschulen-studie-100.html) berichtet von den Herausforderungen, mit denen jüdische Studierende konfrontiert sind und die sich in Störungen von Vorlesungen und Übergriffen durch pro-palästinensische Aktivisten äußern.

Mehr als die Hälfte aller jüdischen Studierenden hat antisemitische Äußerungen an ihren Hochschulen beobachtet. Dies hat zu einem verstärkten Ruf nach Sicherheitsmaßnahmen und besseren Schutzvorkehrungen für jüdische Studierende geführt. Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger fordert akademische Einrichtungen auf, konsequent ihr Hausrecht durchzusetzen und präventive Maßnahmen gegen Antisemitismus zu ergreifen. Die Gespräche um die Sicherheit jüdischer Studenten an der FU und die allgemeine Toleranz gegenüber antisemitischen Äußerungen an Hochschulen in Deutschland sind noch lange nicht vorbei.

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OrtBerlin, Deutschland
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