Protest in Berlin: Neueröffnung des israelischen Restaurants abgesagt!

Protest in Berlin: Neueröffnung des israelischen Restaurants abgesagt!

Mohrenstraße, 10117 Berlin, Deutschland - Die Neueröffnung des israelischen Restaurants „Gila and Nancy“ in Berlin-Mitte wurde abgesagt, nachdem in sozialen Medien Protestaufrufe gegen das Restaurant veröffentlicht wurden. Die Betreiber, die am Mittwochnachmittag über Instagram die geplante Eröffnung absagten, wiesen darauf hin, dass sie die Entscheidung aus Rücksicht auf die aktuelle Situation getroffen haben. Sie betonten, dass das Restaurant aus Liebe zu Menschen, Kultur, Essen und Wein gegründet wurde und dass sie eine sichere Zukunft für alle Menschen wünschen.

Der geplante Protest unter dem Motto „Stop Feeding Genocide“ fand trotz der Absage vor dem Restaurant statt. Teilnehmer skandierten Parolen wie „Free Palestine“ und „No Pride in Genocide“. Interessant ist, dass viele der Demonstranten angaben, jüdisch zu sein. Zudem waren auch Gegendemonstranten mit Israel-Flaggen vor Ort, sodass die Polizei beide Kundgebungen sichern musste. Es kam jedoch zu keinen Zusammenstößen zwischen den Gruppen.

Wachsende Spannungen in der Gastronomie

Die Absage der Neueröffnung steht im Kontext eines besorgniserregenden Trends für israelisch-palästinensische Restaurants in Berlin. Insbesondere seit dem Beginn des aktuellen Gaza-Kriegs berichten viele Restaurantbetreiber von einem deutlichen Anstieg an Anfeindungen, Hassbotschaften und sogar Vandalismus. Beispielhaft steht das Restaurant „Kanaan“, das in der letzten Zeit verwüstet wurde. Unbekannte hatten sowohl Fenster eingeschlagen als auch die Inneneinrichtung stark beschädigt.

Einige gastronomische Betriebe haben bereits in der Folge des Konflikts geschlossen. So musste das Restaurant „Bleibergs“, das über 20 Jahre in Betrieb war, aufgrund eines Verlusts von über 80.000 Euro schließen. Vor dem 7. Oktober kamen rund 80 Prozent der Gäste aus Israel, doch die Besucherzahlen sanken dramatisch angesichts der Sicherheitsängste und der gestrichenen Flüge. Gleichzeitig berichten andere Betreiber anonym von Stornierungen und Umsatzeinbrüchen, wobei sie versuchen, unter dem Radar zu bleiben, um nicht noch intensiver angefeindet zu werden.

In diesem angespannten Klima befürchten viele Restaurantbetreiber, dass die wohltuende Verbindung zwischen Kultur und Gastronomie belastet wird. Viele von ihnen betonen, dass sie keinen politischen Bezug zu den Konflikten im Nahen Osten herstellen wollen und ihren Lokalen mehr als einen Ort des Wohlfühlens anbieten möchten.

Die Situation für israelische Restaurants in Deutschland bleibt daher sehr komplex und bedarf dringender Aufmerksamkeit, um sowohl die gastronomische Vielfalt auszubauen als auch vor Diskriminierung zu schützen. Berliner Zeitung und Spiegel berichten detailliert über diese Entwicklungen, während die Tagesschau den breiteren Kontext der Auswirkungen des Gaza-Kriegs auf die gastronomische Landschaft in Berlin beleuchtet.

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OrtMohrenstraße, 10117 Berlin, Deutschland
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