Potsdam wählt Geschichte: Noosha Aubel besiegt die SPD-Übermacht!

Transparenz: Redaktionell erstellt und geprüft.
Veröffentlicht am

Noosha Aubel gewinnt die Potsdamer OB-Wahl, setzt sich für ökologischen Stadtumbau und Bürgerbeteiligung ein.

Noosha Aubel gewinnt die Potsdamer OB-Wahl, setzt sich für ökologischen Stadtumbau und Bürgerbeteiligung ein.
Noosha Aubel gewinnt die Potsdamer OB-Wahl, setzt sich für ökologischen Stadtumbau und Bürgerbeteiligung ein.

Potsdam wählt Geschichte: Noosha Aubel besiegt die SPD-Übermacht!

Am 7. November 2025 hat Noosha Aubel die Oberbürgermeisterwahl in Potsdam gewonnen und sich mit 34 Prozent der Stimmen klar durchgesetzt. Als parteilose Kandidatin war sie die einzige Frau unter sieben Bewerbern und erzielte einen beeindruckenden Vorsprung von 17 Prozentpunkten vor ihrem Mitbewerber Severin Fischer von der SPD, der lediglich 16,9 Prozent der Stimmen erhielt. Aubels Wahl markiert einen bedeutenden Wandel in der politischen Landschaft Potsdams, insbesondere nach der Abwahl des vorherigen Oberbürgermeisters Mike Schubert (SPD), der von 2018 bis 2023 im Amt war und wegen seiner Amtsführung in der Kritik stand.

Severin Fischer, der zweitbeste Kandidat, kam auf etwa 13.390 Stimmen, was die Hälfte der Stimmen von Aubel entspricht. Mit nur einem knappen Vorsprung von 340 Stimmen zieht Fischer jedoch in die Stichwahl am 12. Oktober ein, wo er die Gelegenheit hat, sein Ergebnis zu verbessern. Auch die weiteren Kandidaten, wie Clemens Viehrig (CDU) und Dirk Harder (Linke), die mit 16,5 Prozent und 16 Prozent knapp hinter Fischer lagen, können sich Hoffnungen auf eine politische Zukunft machen. Chaled-Uwe Said von der AfD erreichte 13 Prozent. Die restlichen Kandidaten aus der Wählergruppe BVB/Freie Wähler und „Die Partei“ schafften es nicht über den einstelligen Prozentbereich.

Aubels Weg zur Wahl

Noosha Aubel trat überraschend Ende Juni an und wurde von einer Vielzahl von Parteien unterstützt, darunter Die Andere, Bündnis 90/Die Grünen, Volt und dem BSW-Ableger BfW. Ihr Wahlkampf stützte sich auf Themen wie ökologischen Stadtumbau, Chancengleichheit, bezahlbaren Wohnraum und Bürgerbeteiligung. Ihr Erfolg wird zudem ihrer umfangreichen Erfahrung in der Potsdamer Verwaltung zugeschrieben, wo sie von 2017 bis 2023 als Beigeordnete tätig war.

In der Stadt, die bisher nur eine Oberbürgermeisterin in ihrer Geschichte hatte – Brunhilde Hanke von 1961 bis 1984 – ist Aubels Sieg ein bemerkenswerter Meilenstein für die politische Repräsentation von Frauen. Laut Angaben der Bundesstiftung Gleichstellung zeigt sich, dass der Frauenanteil in der deutschen Politik nach wie vor stagniert. Nur etwa ein Drittel der Mitglieder im Bundestag sind Frauen. Aubels Wahl könnte somit einen positiven Einfluss auf die Stimmen für Frauen in der Politik haben und als Signal für mehr Diversität und Gleichstellung in Ämtern wirken.

Politische Auswirkungen und Wahlanalyse

Die Wahlbeteiligung in Potsdam lag bei 55,5 Prozent, was auf ein begrenztes Interesse oder einen Vertrauensverlust in die Politik hindeutet. Bei der bevorstehenden Stichwahl am 12. Oktober wird sogar eine noch geringere Wahlbeteiligung erwartet, weshalb die Mobilisierung der Wähler entscheidend sein wird. Die SPD wird für ihr schwaches Ergebnis durch die Wahl eines Kandidaten ohne politische Erfahrung in Potsdam kritisiert, was auf eine Abkehr von der traditionell sozialdemokratischen Prägung der Stadt hindeuten könnte.

Aubel könnte sich in der Stichwahl auf die Unterstützung von Dirk Harder verlassen, der ebenfalls parteilos ist und von den Linken aufgestellt wurde. Ihre Wahl könnte den Beginn einer neuen politischen Ära in Potsdam markieren, da sie eine ganz andere Vision für die Stadtentwicklung und Bürgerbeteiligung vertritt. Der Ausgang der Wahl wird mit großer Spannung erwartet.

Weitere Informationen zu den Wahlumständen und dem Thema Frauen in der Politik finden Sie in den Berichten von rbb24, Tagesspiegel und dem Bundesstiftung Gleichstellung.