Pankow schlägt zu: Neue Mitarbeiter gegen Falschparker!
Pankow verstärkt Verkehrssicherheit: Sechs neue Stellen zur Kontrolle von Falschparkern sollen für mehr Sicherheit sorgen.

Pankow schlägt zu: Neue Mitarbeiter gegen Falschparker!
Das Bezirksamt Pankow hat am 3. September 2025 die Schaffung von sechs zusätzlichen Stellen beim Verkehrsüberwachungsdienst (VÜD) beschlossen. Diese Maßnahme zielt darauf ab, die Verkehrssicherheit zu erhöhen und die Kontrolle im ruhenden Verkehr effektiver zu gestalten. Falsch parkende Fahrzeuge auf Geh- und Radwegen stellen ein ernsthaftes Risiko dar, insbesondere für Kinder, ältere Menschen und Radfahrende. Daher sollen Verstöße durch die personelle Verstärkung des VÜD konsequenter geahndet werden, um die Sicherheit im Straßenverkehr zu verbessern.
Die Entscheidung, mehr Personal einzustellen, hat zudem finanzielle Implikationen. Mit der Aufstockung des VÜD wird auch mit höheren Mehreinnahmen aus der Parkraumbewirtschaftung und Bußgeldern gerechnet. Diese Einnahmen fließen in den Bezirkshaushalt und unterstützen die Konsolidierung der Finanzen sowie die Sicherung wichtiger Aufgaben in Pankow, wie das berlin.de berichtet.
Falschparken als allgegenwärtiges Problem
Falschparker sind in deutschen Städten ein weit verbreitetes Phänomen. Ein Beispiel aus Berlin-Steglitz zeigt, dass die Berufsfeuerwehr Ende November Schwierigkeiten hatte, durch ein Wohngebiet zu fahren, da Falschparker den Weg blockierten. Um den Einsatz der Feuerwehr nicht zu gefährden, mussten vier Autos umgeparkt und sechs abgeschleppt werden. Dies verdeutlicht, welche Auswirkungen Falschparken auf die Sicherheit und Einsatzbereitschaft von Rettungsdiensten haben kann.
Ein Grund für das vielfache Falschparken ist, dass viele Autofahrer es als geringfügiges Vergehen betrachten, während Empörung über Straßenblockaden durch Klimaaktivisten weit verbreitet ist. Dies führt zu einer gesellschaftlichen Toleranz gegenüber Falschparkern, während gleichzeitig der Druck auf den öffentlichen Raum steigt. Laut Verkehrsforscher Stefan Gössling steigt die Zahl der zugelassenen Fahrzeuge in Deutschland um etwa eine Million pro Jahr, was die Situation zusätzlich verschärft, insbesondere durch den Anstieg des Lieferverkehrs während der Pandemie.
Die Herausforderungen der Verkehrskontrollen
Das Problem wird durch seltene Kontrollen und niedrige Bußgelder verstärkt. Viele Autofahrer empfinden Falschparken oft als finanziell attraktiver, als ein Ticket zu riskieren. Eine Studie zeigt, dass Falschparken in Freiburg als normal angesehen wird, insbesondere in belebten Stadtteilen. Der Bußgeldkatalog wurde 2021 verschärft, bleibt jedoch im internationalen Vergleich niedrig, was die Effektivität der Strafen in Frage stellt.
- 20 Euro für unzulässiges Halten
- 35 Euro bei Behinderung von Rettungsfahrzeugen
- 65 Euro in Tschechien
- 100 Euro in den Niederlanden
Gössling empfiehlt eine Erhöhung der Kontrolldichte, um das Falschparken wirksam zu bekämpfen. In Ländern wie Tschechien oder den Niederlanden sind die Bußgelder deutlich höher, was dort zu einem anderen Umgang mit dem Thema führt. Das vorliegende Problem erfordert daher sowohl eine verstärkte Personaleinsatz in der Verkehrsüberwachung als auch eine gesellschaftliche Sensibilisierung für die Gefahren des Falschparkens.