Neuer Pakt für bezahlbares Wohnen: Berlin beschleunigt Wohnungsbau!

Transparenz: Redaktionell erstellt und geprüft.
Veröffentlicht am
Impressum · Kontakt · Redaktionskodex

Neues Bündnis für Wohnungsneubau in Berlin zielt auf bezahlbaren Wohnraum. Vereinbarung von Juli 2025 stärkt soziale Mietpolitik.

Neues Bündnis für Wohnungsneubau in Berlin zielt auf bezahlbaren Wohnraum. Vereinbarung von Juli 2025 stärkt soziale Mietpolitik.
Neues Bündnis für Wohnungsneubau in Berlin zielt auf bezahlbaren Wohnraum. Vereinbarung von Juli 2025 stärkt soziale Mietpolitik.

Neuer Pakt für bezahlbares Wohnen: Berlin beschleunigt Wohnungsbau!

Am 15. Juli 2025 wurde die Bündnisvereinbarung für den Wohnungsbau in Berlin unter der Leitung von Regierenden Bürgermeister Kai Wegner neu gefasst. Dies geschah im Rahmen des im Juni 2022 gegründeten Bündnisses für Wohnungsneubau und bezahlbares Wohnen, das sich zum Ziel gesetzt hat, Wohnen in Berlin für alle möglich und bezahlbar zu halten. Bereits beim Start des Bündnisses waren die Bedingungen auf dem Berliner Wohnungsmarkt herausfordernd. Die Partner bestätigen nun ihr Engagement für die Schaffung neuen und bezahlbaren Wohnraums sowie die Beschleunigung des Wohnungsneubaus. Die vollständige Bündnisvereinbarung ist online abrufbar, und das Bündnis wird künftig als Verbändebündnis fortgeführt.

In den letzten drei Jahren wurden in Berlin 50.000 neue Wohnungen gebaut, was etwa 100.000 Menschen ein neues Zuhause gegeben hat. Angestoßen wurde dieser Prozess durch das Schneller-Bauen-Gesetz, das eine Reihe wichtiger mietenpolitischer Entscheidungen begleitete. Zu den geplanten Maßnahmen gehören der Bauturbo und eine verlängerte Mietpreisbremse. Jährlich werden 20.000 neue Wohnungen benötigt, darunter 5.000 Sozialwohnungen. Mieterhöhungen bei landeseigenen Wohnungsbaugesellschaften sind auf elf Prozent über drei Jahre gedeckelt. Der Schutz der Haushalte mit geringeren und mittleren Einkommen bleibt ein zentrales Anliegen des Bündnisses.

Politische Positionen und Herausforderungen

Die Bundesregierung hat ebenfalls Maßnahmen zur Schaffung von bezahlbarem Wohnraum angekündigt, darunter Erleichterungen für Kommunen und eine Verlängerung der Mietpreisbremse. Bauministerin Verena Hubertz hat in den ersten 100 Tagen einen „Bau-Turbo“ in Aussicht gestellt. Ein neuer Paragraph im Baugesetzbuch soll den Bauprozess beschleunigen. Friedrich Merz (CDU) äußerte, bezahlbares Wohnen sei eine wichtige soziale Frage, während die Ampelkoalition ein Ziel von jährlich 400.000 neuen Wohnungen im Auge hatte. Dennoch ist der Wohnungsbau im letzten Jahr um 14,4 Prozent auf 251.900 Wohnungen zurückgegangen, was durch steigende Zinsen und hohe Baukosten erschwert wird.

Initiativen von Linken und Grünen haben den politischen Druck erhöht, die Koalitionsvereinbarungen zur Bekämpfung des Mietwuchers und zur Regulierung von Indexmieten sowie Kurzzeitvermietungen in angespannten Märkten umzusetzen. Die Linke fordert sogar eine Erhöhung des Bußgeldrahmens für Mietwucher auf bis zu 100.000 Euro. Die Grüne Partei schlägt vor, die Mietpreisbremse unbefristet zu gestalten und weitere Vorschriften zu verschärfen.

Wohnungsbau und soziale Gerechtigkeit

Der Berliner Wohnungsmarkt zeigt starke Ungerechtigkeiten und soziale Ungleichheiten. Aktuell leben 84 Prozent der Berliner Haushalte zur Miete, wobei ein Drittel fast die Hälfte seines Nettoeinkommens für die Miete ausgibt. Zwei Drittel der Haushalte sind WBS-berechtigt, jedoch mangelt es an passenden Wohnungen. Kritiker bemängeln, dass der Neubau am tatsächlichen Bedarf vorbei gehe, und fordern eine Wohnungsbauoffensive mit Genossenschaften und gemeinwohlorientierten Akteuren.

Ein Ziel des Bündnisses ist es, dass mindestens 50 Prozent der Wohnungen in gemeinwohlorientierter Hand sind, was aktuell nur etwa 30 Prozent entspricht. Vorschläge zur Einführung eines „Vermieterführerscheins“ und zur stärkeren Durchsetzung von sozialen Wohnungsrichtlinien sind Teil der Diskussion, um Missständen im Wohnungsmarkt entgegenzuwirken. Zudem sind Maßnahmen zur Verbesserung der Barrierefreiheit und zum Schutz der sozialen Zusammensetzung in Milieuschutzgebieten geplant.

Zusammenfassend lässt sich festhalten: Um die drängenden Wohnungsprobleme in Berlin zu lösen, sind sowohl politische Initiativen auf Landes- als auch auf Bundesebene gefordert. Nur durch gut durchdachte Maßnahmen kann es gelingen, ein gerechtes und bezahlbares Wohnumfeld für alle Berlinerinnen und Berliner zu schaffen.