Neue Beratungsoption in Berlin: Bessere Versorgung in der letzten Lebensphase!
In Berlin leben viele ältere Menschen in Pflegeheimen. Neueste Beratung verbessert die Versorgung in der letzten Lebensphase.

Neue Beratungsoption in Berlin: Bessere Versorgung in der letzten Lebensphase!
In Berlin leben rund 30.000 Menschen in Pflegeheimen, viele von ihnen in der letzten Lebensphase. Die steigende Zahl älterer Menschen, die erst kurz vor ihrem Tod in Pflegeeinrichtungen einziehen, stellt eine besondere Herausforderung dar. In diesem Zusammenhang wurde eine neue Beratungsoption eingeführt, um die gesundheitliche Versorgungsplanung in der letzten Lebensphase zu verbessern. Diese wurde auf Grundlage des § 132g SGB V (GVP) geschaffen, um die Selbstbestimmung der Betroffenen zu fördern und die Handlungssicherheit der Betreuungspersonen zu erhöhen. Dr. Ina Czyborra, Senatorin für Wissenschaft, Gesundheit und Pflege, hebt die Bedeutung dieser gesundheitlichen Versorgungsplanung hervor.
Die Beratung umfasst wichtige Aspekte wie:
- Bedürfnisorientierte medizinische und pflegerische Abläufe
- Besprechung möglicher Notfallsituationen
- Maßnahmen zur palliativen und psychosozialen Versorgung
- Aufklärung zu Vorsorgeinstrumenten wie Patientenverfügung und Vorsorgevollmacht
Mit insgesamt 157 Pflegeheimen und Wohnformen, die dieses Beratungsangebot bereitstellen, zeigt sich der Fortschritt in der Umsetzung der GVP. Dirk Müller, der Leiter des Kompetenzzentrums Palliative Geriatrie, erklärt, dass die Planung auch praktische Hilfen und Angebote zur Sterbebegleitung umfasst.
Fokus auf individuelle Bedürfnisse
Die gesundheitliche Versorgungsplanung zielt darauf ab, den Bewohnern zu ermöglichen, individuelle Vorstellungen bezüglich medizinisch-pflegerischer Abläufe zu entwickeln und zu kommunizieren. Dies schließt das Ausmaß und die Intensität medizinischer Interventionen sowie die Möglichkeiten und Grenzen derselben mit ein. Besondere Beachtung findet auch die palliativ-medizinische Versorgung in der letzten Lebensphase. Laut Informationen von der AOK können vollstationäre Pflegeheime und Einrichtungen der Eingliederungshilfe diese Leistungen anbieten.
Eine bemerkenswerte Statistik ist, dass 20% der Bewohner bereits innerhalb der ersten vier Wochen nach ihrer Heimaufnahme versterben, und fast die Hälfte von ihnen innerhalb eines Jahres. Viele der verstorbenen Personen litten an Demenz, was die Herausforderung für die Einrichtungen erhöht, qualifizierte hospizliche und palliative Begleitung zu gewährleisten. In diesem Kontext fordern Initiativen wie das Kompetenzzentrum Palliative Geriatrie eine flächendeckende Entwicklung von Hospizkultur und Palliativversorgung in Berliner Pflegeeinrichtungen.
Fortbildungsangebote für Fachkräfte
Um diese Entwicklungen zu unterstützen, bieten viele Einrichtungen Fortbildungskurse zur GVP an. Diese Kurse sind auf exam. Pflegekräfte, Sozialarbeiter:innen, Ärzt:innen und weitere Berufsgruppen ausgelegt und zielen darauf ab, einen fachlich fundierten Dialogprozess über die Wünsche zur letzten Lebensphase zu fördern. Der Kurs besteht aus 70 Stunden, unterteilt in 48 Stunden Theorie, 12 Stunden Praxis und 4 Stunden Fallbesprechung. Die Themen decken medizinische, pflegerische, ethische, rechtliche und kommunikative Aspekte der GVP ab.
Die Einführung der gesundheitlichen Versorgungsplanung für die letzte Lebensphase seit dem Hospiz- und Palliativgesetz von 2015 zeigt die Notwendigkeit eines Wandels in der Versorgung älterer Menschen und Menschen mit Einschränkungen in Berlin. Es bleibt entscheidend, dass die Träger und Einrichtungen gemeinsam mit gesundheitspolitischen Akteuren und der Politik daran arbeiten, die Rahmenbedingungen für eine menschenwürdige und selbstbestimmte Lebensqualität in der letzten Lebensphase zu schaffen.
Für weitere Informationen zur gesundheitlichen Versorgungsplanung und den damit verbundenen Angeboten können Interessierte die Seiten der Berliner Senatsverwaltung für Wissenschaft, Gesundheit und Pflege, der AOK sowie des Netzwerks Palliative Geriatrie besuchen: Berliner Senatsverwaltung, AOK, Netzwerk Palliative Geriatrie.