Erdbeer- und Spargelernte in Brandenburg: Rekordrückgang schockt Landwirte!
In Brandenburg sinkt die Erdbeer- und Spargelernte dramatisch. Wetterbedingungen beeinflussen Anbauflächen und Erträge.

Erdbeer- und Spargelernte in Brandenburg: Rekordrückgang schockt Landwirte!
In Brandenburg wurde die Ernte von Erdbeeren im Jahr 2023 mit nur knapp 640 Tonnen auf ein Rekordtief seit 1991 niedergeschlagen. Im Vorjahr hatte die Region noch 760 Tonnen Erdbeeren eingebracht. Diese rückläufigen Zahlen sind auf einen signifikanten Rückgang der Anbaufläche zurückzuführen. Wurden im Jahr 2022 noch 156 Hektar für den Freiland-Anbau genutzt, sind es 2023 nur noch 118 Hektar. Zum Vergleich: 2017 betrug die Anbaufläche mehr als 530 Hektar. Laut rbb24 führte ein Spätfrost Anfang Mai dazu, dass viele Erdbeerblüten froren und somit die Ernte stark beeinträchtigt wurde.
Obwohl der Hektarertrag bei Freiland-Erdbeeren auf knapp 55 Dezitonnen gestiegen ist, was einem Anstieg von vier Dezitonnen im Vergleich zu 2022 entspricht, wird der Rückgang im Gesamtertrag deutlich. Im Vergleich zum sechsjährigen Durchschnitt von etwa 1.400 Tonnen fiel die Ernte mehr als die Hälfte geringer aus. Deutschlandweit gab es mit rund 75.500 Tonnen die geringste Ernte bei Freiland-Erdbeeren seit 30 Jahren, was einem Rückgang von 4,0 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Die hohe Produktionskosten und gestiegenen Preise führen zudem zu einer sinkenden Nachfrage nach Erdbeeren.
Erntebilanz: Spargel leidet ebenfalls
Die Spargelernte in Deutschland blieb 2023 mit 98.900 Tonnen um 9,0 Prozent hinter dem Vorjahr zurück und erreichte somit die niedrigste Menge seit 2010. In Brandenburg wurden 18.700 Tonnen Spargel geerntet, was einem Rückgang von 1.500 Tonnen im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Der gesamte Anbau für Spargel sank in Brandenburg auf etwa 3.400 Hektar, was einem Rückgang von knapp 160 Hektar entspricht. Der Ertrag pro Hektar lag bei 55 Dezitonnen, etwa 3,0 Prozent niedriger als im Vorjahr. Jürgen Jakobs, Vorsitzender des Beelitzer Spargelvereins, gibt jedoch an, dass die Situation für die Spargelbauern in Beelitz trotz dieser Rückgänge „vernünftig und zufriedenstellend“ war, was einen positiven Ausblick für die heimische Landwirtschaft suggeriert.
Zusätzlich zu den trockenen Frühjahrsbedingungen, die bereits die Erdbeerernte in Mitleidenschaft gezogen hatten, führte Starkregen während der Reifezeit der Erdbeeren zu weiteren Problemen. Pilzinfektionen wurden durch diese Witterung wahrscheinlicher, was die Gesamternte zusätzlich beeinträchtigte, wie die Tagesschau berichtet. Für die Erdbeerernte 2024 wird bereits die niedrigste Ausbeute seit 1995 mit etwa 70.000 Tonnen prognostiziert.
Ausblick auf die kommenden Jahre
Die Anbauflächen für Erdbeeren und Spargel sind in den letzten Jahren kontinuierlich gesunken. Der Höhepunkt der Erdbeer-Anbaufläche lag 2013 bei 15.100 Hektar, während sie mittlerweile auf rund 8.100 Hektar zurückgegangen ist, was einem Rückgang von 13 Prozent entspricht. Ähnlich verhält es sich beim Spargel, dessen Anbaufläche um vier Prozent auf 19.600 Hektar gesenkt wurde. Die anhaltenden Probleme der steigenden Betriebskosten und der Inflation wirken sich erheblich auf die Preise für Obst und Gemüse aus und führen zu einer noch geringeren Nachfrage auf dem Markt. Die Statista-Studie belegt die Herausforderungen der Landwirte, die sich zunehmend mit einem instabilen Markt konfrontiert sehen.