Mitte

Ehrendes Gedenken für einsam Verstorbene in Berlin Mitte am 22. November

Inmitten der Hektik Berlins findet ein ergreifendes Ereignis statt, das an die vergessenen Seelen unseres Bezirks erinnert. Am 22. November 2024 um 17 Uhr wird in der majestätischen St. Marienkirche am Alexanderplatz eine Gedenkfeier für die 46 einsam verstorbenen Bürger*innen von Berlin Mitte abgehalten. Ein Moment des Innehaltens, des Gedenkens und der bewegenden Trauer, der zeigte, dass auch die einsamen Herzen nicht vergessen werden.

Unter den Verstorbenen sticht das Schicksal der Jüngsten heraus: gerade einmal 38 Jahre alt, während der Älteste stolze 91 Jahre zählte. Diese 46 Menschen lebten ohne Angehörige, viele in finanziellen Schwierigkeiten, und wurden ordnungsbehördlich bestattet – ohne einen letzten Abschied. Doch nun wird für sie eine feierliche Zeremonie organisiert, um ihnen die Ehre zu erweisen, die sie verdienen.

Ein Zeichen der Menschlichkeit

In einer Zeit, in der Einsamkeit ein wachsendes Problem darstellt, wird der Evangelische Kirchenkreis Berlin Stadtmitte in Zusammenarbeit mit dem Bezirksamt Mitte diesen vernachlässigten Seelen einen Rest der Würde zurückgeben. Bei der Gedenkveranstaltung werden die Namen, Geburts- und Sterbedaten sowie die Adressen der Verstorbenen öffentlich verlesen. Für jede Person wird eine Kerze entzündet – ein glühendes Symbol der Erinnerung und des Respekts. Auch die Nachbarn der Verstorbenen wurden eingeladen, um gemeinsam einen bewegenden Abschied zu nehmen.

Die äußerst wichtige Veranstaltung wird von hochrangigen Vertretern des Bezirks begleitet. So werden Bezirksbürgermeisterin Stefanie Remlinger und Gesundheitsstadtrat Christoph Keller anwesend sein, unterstützt von der Vorsteherin der Bezirksverordnetenversammlung Mitte, Jelisaweta Kamm. Auf den Schultern von Superintendentin Silke Radosh-Hinder und Pfarrer Michael Kösling ruht die Leitung dieser emotionalen Feier.

Eine drängende Realität

Im Jahr 2024 gab es bis zum Oktober 216 ordnungsbehördliche Bestattungen im Bezirk Mitte. Diese Bestattungen erfolgen für Menschen, die mittellos sind und deren Angehörige nicht ausfindig gemacht werden können. Von diesen verstarben bereits 46 Menschen einsam, im Vergleich zu 43 im Vorjahr. Jedes Mal, wenn solche Menschen aus unserer Mitte verschwinden, wird ein Teil von uns zurückgelassen. Mit der Gedenkfeier wird nicht nur gewürdigt, was sie waren, sondern auch ein drängendes Bewusstsein geschaffen – wir können und dürfen nicht wegsehen.

In bewegenden Worten äußerte sich Bezirksbürgermeisterin Stefanie Remlinger: „Das Gedenken an Menschen aus Mitte, Wedding und Tiergarten, die am Ende ihres Lebens ohne Beistand waren und einsam verstorben sind, ist zu einem festen Bestandteil im Jahreskalender des Kirchenkreises Berlin Stadtmitte und des Bezirksamts Mitte geworden.“

Christoph Keller, der Familienstadtrat, hob ebenfalls die Bedeutung dieser rasanten Bestandsaufnahme hervor: „Was sagt es über unser Leben, unsere Gesellschaft, wenn Menschen erst einen Platz in ihr finden, bemerkt werden, wenn sie vereinsamt verstorben sind?“

Die Gedenkfeier ist nicht nur eine Zeremonie des Abschieds, sondern auch ein Appell an unsere Gemeinschaft, für einander da zu sein – in guten wie in schweren Zeiten. Gemeinsam sollten wir danach streben, dass niemand mehr in der Einsamkeit verstirbt, und stattdessen die liebevolle Verbindung zu unseren Mitmenschen suchen.

Für weitere Informationen ist der Medienkontakt:
Bezirksamt Mitte, Pressestelle, E-Mail: presse@ba-mitte.berlin.de

NAG Redaktion

Versierte Journalisten mit einer starken Affinität für Wirtschaftsthemen. Arbeiteten seit mehr als einem Jahrzehnt in den Medien. Haben für verschiedene große Tageszeitungen und Online-Plattformen geschrieben und sind bekannt für tiefgründige Analysen und klare Darstellungen komplexer Sachverhalte.

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