Lachgas im Müll: Explosionen häufen sich – BSR schlägt Alarm!

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Die Berliner Stadtreinigung warnt vor zunehmenden Explosionen durch Lachgas-Kartuschen im Müll. Wichtige Entsorgungshinweise.

Die Berliner Stadtreinigung warnt vor zunehmenden Explosionen durch Lachgas-Kartuschen im Müll. Wichtige Entsorgungshinweise.
Die Berliner Stadtreinigung warnt vor zunehmenden Explosionen durch Lachgas-Kartuschen im Müll. Wichtige Entsorgungshinweise.

Lachgas im Müll: Explosionen häufen sich – BSR schlägt Alarm!

Die Berliner Stadtreinigung (BSR) warnt eindringlich vor einer alarmierenden Zunahme von Lachgas-Kartuschen im Restmüll. In diesem Jahr musste die Verbrennungsanlage in Ruhleben bereits sieben Mal aufgrund von Explosionen, die durch nicht ordnungsgemäß entsorgte Lachgasflaschen verursacht wurden, repariert werden. Täglich landen rund 125 solcher Flaschen im Müll, was zu erheblichen Schäden führt. Laut rbb24 kam es in der Kesselanlage in diesem Jahr bereits zu bis zu 50 Explosionen pro Woche, mit einem Gesamtschaden von etwa vier Millionen Euro.

Lachgas, auch bekannt als Distickstoffmonoxid (N₂O), erfreut sich besonders bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen großer Beliebtheit als Partydroge. Es wird oft über Luftballons inhaliert, die zuvor mit dem Gas aus Kartuschen gefüllt wurden, die sich leicht an Spätis, Automaten oder im Internet erwerben lassen. Die BSR konstatierte, dass immer mehr unvollständig entleerte Kartuschen im Restmüll landen. Dies stellt ein hohes Risiko für explosionsartige Vorfälle in den Müllheizkraftwerken dar. Daher bitten die Müllentsorger um Unterstützung der Bevölkerung bei der korrekten Entsorgung von Lachgasflaschen.

Entsorgungsvorgaben und Risiken

Die BSR hebt hervor, dass leere Lachgasflaschen in die gelbe Tonne gehören. Flaschen, die noch Gas enthalten, müssen als Sondermüll abgegeben werden. bsr.de empfiehlt, nicht vollständig entleerte Kartuschen nicht in den Restmüll oder öffentliche Papierkörbe zu werfen. Stattdessen sollten diese im Handel oder an speziellen Schadstoffannahmestellen abgegeben werden. Bei Recyclinghöfen können haushaltsübliche Mengen an Kartuschen sogar kostenfrei abgegeben werden.

Lachgas wird nicht nur als Genussmittel konsumiert, es findet auch Anwendung in der Medizin und in der chemischen Industrie. Der Konsum führt dabei häufig zu einem kurzen Rausch, der sich durch Entspannung und Euphorie auszeichnet. Allerdings ist der Gesundheitseffekt nicht zu unterschätzen. Apotheken Umschau weist darauf hin, dass übermäßiger Konsum zu schweren Schäden führen kann, wie Nervenschädigungen, Muskelschwäche und sogar zu tödlichen Unfällen.

Politische Maßnahmen und gesellschaftliche Diskussion

In Reaktion auf diese Entwicklungen plant die Bundesregierung einen Gesetzentwurf, der den Erwerb und den Besitz von Lachgas für Minderjährige verbieten soll. Dies könnte auch den Online-Handel und den Kauf an Selbstbedienungsautomaten einschließen. In einigen Städten wie Dortmund und Frankfurt sind bereits Maßnahmen ergriffen worden, um den Verkauf an Kinder und Jugendliche zu unterbinden. Hierbei können Strafen von bis zu 5000 Euro für Verstößler drohen.

Die BSR und andere Akteure fordern zudem ein Pfandsystem sowie eine Kennzeichnungspflicht auf den Flaschen selbst, um die korrekte Entsorgung und den Verbrauch im Allgemeinen zu regeln. Die Grüne Fraktion im Berliner Abgeordnetenhaus unterstützt diese Forderungen und stellt die gesundheitlichen Risiken des Lachgaskonsums, die vor allem bei Jugendlichen stark zugenommen haben, in den Fokus. Es wird auch auf die steigenden Anfragen bei Giftnotrufzentralen hingewiesen, die international angestiegen sind.

Die Diskussion um Lachgas als Partydroge und die damit verbundenen Risiken und Auswirkungen auf die Gesellschaft wird somit immer lauter, während sich dem Thema zunehmend staatliche sowie private Akteure annehmen.