Kunst im Kampf gegen die Klimakrise: Ausstellung in Neuhardenberg eröffnet!
Kunststudierende präsentieren in Schloss Neuhardenberg innovative Werke zum Klimawandel. Ausstellung bis 21. Dezember 2025.

Kunst im Kampf gegen die Klimakrise: Ausstellung in Neuhardenberg eröffnet!
Die Dringlichkeit des Klimawandels war das zentrale Thema einer Sommerwerkstatt für Fotografie, die im Schloss Neuhardenberg stattfand. Zwölf Kunststudierende aus Leipzig, München und Hamburg nahmen an dem Projekt mit dem Titel „Klimax Klima“ teil, um kreative Antworten auf die Herausforderungen des Klimawandels zu finden. Die während der Werkstatt entstandenen Arbeiten werden nun in einer Ausstellung gezeigt, die bis zum 21. Dezember in der Ausstellungshalle des Schlosses zu sehen ist, wie rbb24 berichtet.
Die Eröffnung der Ausstellung wird von Dr. Heike Kramer, der Generalbevollmächtigten der Stiftung Schloss Neuhardenberg, und Prof. Dr.-Ing. Dr. Sabine Kunst, der Vorstandsvorsitzenden der Joachim Herz Stiftung, begleitet. Auf der Veranstaltung werden auch Redebeiträge von mehreren Studierenden wie Omid Arabbay und Tatjana Hub sowie eine Performance von Zoe Popp erwartet.
Vielfältige künstlerische Ansätze
Die Werke der Studierenden beschäftigen sich mit unterschiedlichen Aspekten des Klimawandels. So verwandelte Zoe Popp den Schlosspark mit einer Nebelmaschine in eine surreale Spätsommerlandschaft. Simon Heuser, ein Vertreter von Schloss Neuhardenberg, beschreibt den Nebel als Symbol für den schleichenden Prozess des Klimawandels. Der Hamburger Student Omid Arabbay thematisiert in seinem Projekt „Wolf im Schafspelz“ die kollektive Angst, indem er sich im Schafspelz auf einer Wiese niedergelassen hat und bei einer Schafherde im Oderbruch übernachtete. Diese Aktion spiegelt seine Reflexion über Integration in die Gesellschaft wider und die Frage, ob man das Schaf oder der Wolf ist.
Die Künstlerin Hanna Franke beschäftigt sich hingegen mit den Spuren des Bibers im Oderbruch. Sie beschreibt den Biber als Geist, dessen Spuren überall sichtbar sind – ein Bild für den Klimawandel, der ebenfalls oft unbemerkt bleibt. Insgesamt beinhaltet die Ausstellung eine Vielzahl von Ansätzen, die Fragen zur Archivierung von Wäldern, Bodenbeschaffenheit und dem Umgang mit invasiven Arten thematisieren, wie die Organisatoren des Schlosses ebenfalls betonen.
Kunst und Klima im historischen Kontext
Die aktuelle Kunstszene ist nicht die erste, die sich intensiv mit ökologischen Fragestellungen auseinandersetzt. Historisch betrachtet gab es bereits in den 1960er und 1970er Jahren Ansätze wie die Neo-Waldprojekte von Friedensreich Hundertwasser oder Joseph Beuys‘ „7000 Eichen“-Aktion, die auf das Waldsterben aufmerksam machte. Laut Deutsches Radio hat sich das Thema Klimawandel und Ökologie jedoch erst in den letzten Jahren wieder zu einem zentralen Aspekt zeitgenössischer Kunstentwicklungen entwickelt.
Gleichzeitig wird die Klimabilanz von Kunstmessen oft als problematisch wahrgenommen. Diese Veranstaltungen verursachen erhebliche CO₂-Emissionen durch Reisen und aufwendige klimatische Bedingungen in den Museen. Daher ist der Begriff „klimagerechtes Museum“ immer relevanter geworden, und viele Museen versuchen, ihre Klimabilanz zu verbessern.
Die Ausstellung im Schloss Neuhardenberg ist ein eindringlicher Beitrag in diese Diskussion, indem sie nicht nur die künstlerischen Reaktionen auf den Klimawandel zeigt, sondern auch auf die Verantwortung der Kunstszene gegenüber ökologischen Herausforderungen hinweist. In einer Zeit, in der der Klimawandel als gegenwärtige Krise und nicht nur als dystopische Zukunftsvision wahrgenommen wird, ist Kunst ein wichtiges Medium, um neue Perspektiven zu schaffen und notwendige Veränderungen in der Gesellschaft anzustoßen.