Kreuzberg: Messerdrohung gegen 60-Jährigen – Polizei greift ein!
Ein 29-Jähriger bedrohte in Kreuzberg einen 60-Jährigen mit einem Messer und antisemitischen Äußerungen. Polizei intervenierte schnell.

Kreuzberg: Messerdrohung gegen 60-Jährigen – Polizei greift ein!
In einem erschreckenden Vorfall in Kreuzberg wurde am Nachmittag des 21. Juni 2025 ein 29-jähriger Mann festgenommen, der einen 60-jährigen Spaziergänger mit einem Messer bedroht gehabt haben soll. Der Vorfall ereignete sich gegen 17:35 Uhr in einer Parkanlage am Gleisdreieck, als der ältere Mann mit seinem Hund unterwegs war und einen Davidstern an seiner Halskette trug. Die Situation eskalierte, als der Angreifer den 60-Jährigen mit antisemitischen Äußerungen beleidigte und drohte, ihn abzustechen, während er mit dem Messer stichartige Bewegungen in seine Richtung machte, wie die Berliner Polizei berichtet.
Eine Polizistin, die sich zu diesem Zeitpunkt außerhalb des Dienstes im Park befand, alarmierte die Einsatzkräfte der 32. Einsatzhundertschaft. Dank ihrer schnellen Reaktion konnten die Beamten rasch mit Sonder- und Wegerechten zum Einsatzort gelangen. Dort trafen sie sofort auf den 29-Jährigen, der sein Messer fall ließ, als er die Polizisten bemerkte. Er wurde daraufhin zu Boden gebracht und mit Handfesseln gesichert.
Psychiatrische Behandlung und weitere Ermittlungen
Der festgenommene Mann wurde zur Feststellung seiner Personalien sowie für eine richterlich angeordnete Blutentnahme in Polizeigewahrsam genommen. Anschließend kam er in ein Krankenhaus und verblieb dort stationär in einer psychiatrischen Abteilung. Die weiteren Ermittlungen übernahm der Staatschutz des Landeskriminalamtes. Informationen über die Hintergründe des Täters sind bislang von der Polizei nicht veröffentlicht worden.
Zeugen berichteten von Drohungen und spezifischen antisemitischen Äußerungen während des Vorfalls. Ein Zeuge wies darauf hin, dass der Angreifer lautstark erklärte: „Ich steche dich ab“. Diese Eskalation stellt einen besorgniserregenden Trend in Berlin dar, wo Antisemitismus immer wieder zu Gewalttaten führt.
Präventionsmaßnahmen gegen Antisemitismus
In Reaktion auf die zunehmende Bedrohung durch antisemitische Vorfälle hat die Berliner Polizei seit 2019 das Amt eines Antisemitismus-Beauftragten eingeführt. Berlin war das erste Bundesland, das ein eigenes Konzept zur Antisemitismusprävention erstellt hat und somit eine Vorreiterrolle einnimmt. Diese Strategie verbindet staatliche und zivilgesellschaftliche Kompetenzen und umfasst präventive, intervenierende und repressive Maßnahmen zur Bekämpfung des Antisemitismus. Ein zentraler Bestandteil dieses Konzeptes ist die kontinuierliche Ausbildung der Polizei im Umgang mit antisemitischen Vorfällen, wie in der Veröffentlichung „Antisemitismus und Polizei. Das Beispiel Berlin“ dokumentiert wird, die von Christoph Kopke und Samuel Salzborn herausgegeben wurde.
Die beklemmende Situation, die sich im Gleisdreieck-Park abspielte, verdeutlicht, wie wichtig solche präventiven Maßnahmen sind und dass auch die gesellschaftliche und polizeiliche Reaktion auf solche Vorfälle stetig verstärkt werden muss. Durch die Kombination aus staatlichen Initiativen und zivilgesellschaftlichem Engagement wird eine bessere Reaktionsfähigkeit auf antisemitische Übergriffe angestrebt.